Der Elsässer absolvierte 2005 einen Geheimtest im Focus RS WRC, entschied sich aber für einen Verbleib bei Citroen - "Er war fantastisch", schwärmt Malcolm Wilson
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Sebastien Loeb und Citroen - das scheint bis zum heutigen Tag die perfekte Motorsport-Ehe zu sein. Doch auch diese Beziehung hatte eine Belastungsprobe. Vor acht Jahren waren der Rekord-Weltmeister und sein monegassischer Beifahrer Daniel Elena offenbar kurz davor, zu Ford zu wechseln. Mit dem 2004er Modell des Focus RS WRC absolvierte Loeb damals einen Geheimtest, Teamchef Malcolm Wilson kratzte schon das Kleingeld für die Verpflichtung des frisch gebackenen Weltmeisters zusammen.
Der Brite, der heute die Geschicke der M-Sport-Mannschaft leitet, schwärmt im Gespräch mit 'Autosport' noch immer von der einmaligen Ausfahrt der Legende: "Es war fantastisch, ihn in dem Auto zu sehen", erinnert sich Wilson an den Probelauf in einem Waldstück in Nordengland und ist sich sicher, dass Loeb auch bei Ford die Wunderdinge vollbracht hätte, die ihm als Citroen-Pilot gelangen: "Er hätte den gleichen Job in unserem Wagen abgeliefert. Wir wussten, dass wir ihn wollten", so Wilson weiter.
Dass die große Rochade scheiterte, lag an der großen Liebe des Elsässers: "Er war ein französischer Fahrer in einem französischen Auto mit einem französischen Team. Letztendlich wollte er bleiben", erklärt Wilson, wieso der Citroen-Deal schmackhafter war. Loeb sei sich darüber im Klaren gewesen, dass die Saison 2006 im privaten Kronos-Team nur ein Übergangsjahr werden würde, um 2007 auf Basis eines langfristigen Vertrages mit dem nagelneuen C4 anzugreifen. Wie so oft in seiner Karriere hatte er alles richtig gemacht.