Sebastien Loeb gewinnt zum neunten Mal die Rallye Deutschland und macht damit einen weiteren Schritt Richtung Titelverteidigung
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Sollte es noch irgendeinen Zweifel daran gegeben haben, wer bei der Rallye Deutschland der beste Fahrer war, dann hat Sebastien Loeb (Citroen) diese zum Abschluss eindrucksvoll ausgeräumt. Der Franzose gewann nicht nur zum neunten Mal in Deutschland, sondern triumphierte mit einer Zeit von 3:24,8 Minuten auch bei der als Power-Stage ausgetragenen Superspecial "Circus Maximus" im Zentrum von Trier und sicherte sich damit drei Zusatzpunkte.
Mit seiner perfekten Loeb einen großen Schritt in Richtung Titelverteidigung gemacht. Schon beim kommenden WM-Lauf in Großbritannien kann der Franzose seinen neunten WM-Titel in Folge unter Dach und Fach bringen. "Es war eine schwierige Rallye. Aufgrund der Wetterbedingungen war die Reifenwahl sehr schwierig. Es kam darauf an, das Auto auf der Straße zu halten, was uns gelungen ist. Wir hatten großartige Unterstützung von den Fans. Es war eine gute Rallye."
Zweiter der Rallye Deutschland wurde mit einem Rückstand von 2:00,1 Minuten Jari-Matti Latvala (Ford), der bei der Power-Stage den vierten Platz belegte. "Es war keine einfache Rallye, aber ich bin mit dem Endergebnis zufrieden. Es ist mein bestes Resultat auf Asphalt", freut sich Latvala. Auf dem dritten Platz landete Mikko Hirvonen (Citroen), der bei der Power-Stage Zweitschnellster war. "Es sind mehr Punkte und das ist ein wichtiges Ergebnis für das Team. Ich hatte eine harte Zeit bei dieser Rallye, aber ich habe viel gelernt", bilanziert der Finne.
Starke Vorstellung der VW-Piloten
Als Vierter der Gesamtwertung zeigt Mads Östberg (Ford) wieder einmal eine starke Leistung: "Ich bin glücklich mit diesem Ergebnis und damit, dass wir immer schneller wurden." Noch höher zu bewerten ist das Resultat von Chris Atkinson (MINI). Bei seiner ersten Asphalt-Rallye seit dreieinhalb Jahren und seinem ersten Einsatz für MINI Portugal machte der Australier keine großen Fehler und wurde mit Platz fünf belohnt. "Das ist großartig, ein dickes Dankeschön an mein Team, der MINI war das ganze Wochenende über fantastisch", jubelt Atkinson. "Wir hielten an unserer Strategie fest und das zahlte sich aus."
Über ein sehr gutes Resultat durften sich auf die VW-Fahrer Sebastien Ogier und Andreas Mikkelsen freuen. Im Skoda Fabia aus der schwächeren S2000-Klasse fuhren sie in der Gesamtwertung auf die Plätze sechs und sieben. Dies ist das bisher beste Ergebnis für VW. Zudem sicherte sich Mikkelsen als Drittschnellster auf der Power-Stage noch einen Zusatzpunkt. "Das ist ein schöner Moment, diese Rallye zu beenden, mir gefiel diese Stage. Es ist ein schönes Ergebnis für das Team und ich bin sehr glücklich damit", freut sich der junge Norweger.
Nachdem er bei den Olympischen Sommerspielen in London in Tontaubenschießen die Bronzemedaille gewonnen hatte, musste sich Nasser Al-Attiyah (Citroen) bei der Rallye Deutschland mit Platz acht zufriedengeben. Der Katarer lag im Ziel knapp zehn Sekunden vor Ott Tänak (Ford), der sich nach seinem Ausfall am Samstag unter Rally2-Reglement WM-Punkte erkämpfte. Platz zehn ging an Dani Sordo (MINI) vor Mathieu Arzeno (Peugeot).
Wiegand und Gassner jr. lassen aufhorchen
Petter Solberg (Ford), der gestern ebenso wie Tänak und Sordo ausgeschieden war, wollte bei der Power-Stage noch einmal angreifen, riskierte dabei aber zu viel. "Es war rutschig. Ich habe noch etwas versucht, aber ich habe ein paar Fehler gemacht", so der Norweger, der im "Circus Maximus" Zwölftschnellster war und auch in der Gesamtwertung auf Rang zwölf fuhr. Hinter ihm kam mit Thierry Neuville ein weiterer Rally2-Kandidat auf den 13. Platz ins Ziel. Der Belgier trauerte einer besseren Platzierung nach, sah aber die positiven Aspekte: "Wir hatten ein gutes Wochenende, waren fähig vorne mit zu kämpfen."
Wenig Glück hatten die beiden deutschen Gaststarter Sepp Wiegand und Hermann Gassner jr. (beide Skoda). Wiegand lag bis zum Sonntagmorgen auf Position elf der Gesamtwertung, schied dann aber nach der 13. Wertungsprüfung mit einem gebrochenen Querlenker aus. Gassner jr. war nach einem Ausfall am Samstag unter Rally2-Reglement unterwegs, setzte aber mit der elftschnellsten Zeit bei der Power-Stage noch einmal ein Ausrufezeichen. In der Gesamtwertung kam er auf Platz 22 ins Ziel.