Loeb: "Ich hätte schneller fahren können"

, 26.08.2012

Sebastien Loeb dominiert in Deutschland, musste dafür aber nicht einmal an Limit gehen - Seinen Teamchef macht diese Leistung schier sprachlos

Es war wie so oft in den vergangenen Jahren: Die Rallye Deutschland war die Rallye des Sebastien Loeb. Der Citroen-Pilot bestimmte vom Start weg das Tempo auf den Straßen rund um Trier, baute seinen Vorsprung dank konstanter Fahrweise, dem nötigen Glück und Fehlern seiner Konkurrenten schnell aus und fuhr letztlich entspannt seinem siebten Saisonsieg entgegen. Zugleich war es sein neunter Sieg in Deutschland.

"Es war ein fast perfektes Wochenende und es war nicht einfach, Fehler zu vermeiden. Die Reifenwahl war kompliziert und einige Prüfungen waren sehr eng", blickt Loeb auf die Rallye zurück. "Alles in allem war es nicht leicht, aber ich habe mich im Auto wohlgefühlt und war sehr konstant", sagt der Franzose. "Der Schlüssel war, keine Fehler zu machen." Dies gelang dem Rekordweltmeister wieder einmal.

Dadurch entstand schon früh eine Lücke zu den Verfolgern. "Nachdem wir am Samstagmorgen einen Vorsprung von etwa 20 Sekunden hatten, wusste ich, dass wir ein wenig entspannen können", erklärt der 38-Jährige. "Als ich meinen Vorsprung weiter vergrößerte, konnte ich es locker angehen." Vorentscheidend war bereits die siebte Wertungsprüfung am frühen Samstagmorgen. Dort profitierte Loeb bei einsetzendem Regen als erster Starter von den besseren Streckenbedingungen und fuhr allein auf dieser Prüfung einen Vorsprung von einer halben Minute heraus.

"Ja, da hatte ich sicherlich Glück. Es hat auch bei uns geregnet, aber weniger stark als bei den anderen Fahrern", gibt der Franzose zu. Anschließend konnte er seinen Vorsprung verwalten. "Natürlich habe ich den Druck der Verfolger gespürt, aber nachdem die Lücke größer wurde, war es etwas komfortabler. Nach der zweiten Prüfung in Baumholder (Arena Panzerplatte, Anm. d. Red.) wussten wir, dass es passt", so Loeb. Alles in allem meint er aber: "Ich hatte das Gefühl, das ich hätte schneller fahren können, aber es ging darum, keine Fehler zu machen."

Dies galt wegen des schwierigen Streckenverlaufs und der Tatsache, dass die meisten Prüfungen im Vergleich zum Vorjahr umgekehrt wurden, schon bei der Vorbereitung auf die Rallye. "Es gab sehr viele Abzweigungen, allein auf der Panzerplatte 113", erklärt Lobes Co-Pilot Daniel Elena. "Daher hatten wir vor der Rallye viel zu tun. Während der Recce musst du jede einzelne Abzweigung aufschreiben." Allerdings war die Situation in diesem Jahr für alle Fahrer gleich. "Wenn die Prüfungen in umgekehrter Richtung gefahren werden, ist es einfacher, denn dann sind sie für alle neu."

Beim Monegassen weckte der Sieg in diesem Jahr schöne Erinnerungen: "Vor zehn Jahren haben wir hier unsere erste Rallye gewonnen, kurz nachdem meine Tochter geboren wurde. Jetzt hat sie in einigen Tagen Geburtstag, das ist ein schönes Jubiläum." Teamchef Yves Matton erinnerte nach der Rallye noch an den vor Kurzem verstorbenen Citroen-Pilot Philippe Bugalski: "Philippe war sehr wichtig für das Team. Er hat hier vor elf Jahren gewonnen, und seitdem war Citroen hier immer wieder erfolgreich", so Matton. Zur Leistung von Loeb fehlten dem Belgier fast die Worte: "Seb hat wie immer seine Arbeit erledigt, viel mehr kann man darüber nicht sagen."

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