Sebastien Loeb (Citroen) musste sich in Schweden geschlagen geben - Die Niederlage wurde schon im Qualifying besiegelt
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Die Rallye Schweden war nie der beste Boden für Ausnahmekönner Sebastien Loeb (Citroen). Lediglich im Jahr 2004 konnte der Franzose diese Winterrallye gewinnen. Deswegen war die Überraschung groß, als er diesen Lauf in seine Abschiedstournee inkludierte. Loeb suchte die Herausforderung und wollte noch einmal gewinnen. Im Gegensatz zu den Vorjahren, wo er sich gewöhnlich darauf konzentrierte so viele Punkte wie möglich für die WM mitzunehmen, konnte er diesmal auf Angriff fahren und mehr riskieren. Der Plan ging aber nicht auf. Loeb musste sich nach 22 Prüfungen seinem französischen Landsmann Sebastien Ogier im neuen Volkswagen geschlagen geben. Rund 40 Sekunden betrug im Ziel der Rückstand.
Die Niederlage begann schon am Donnerstag im Qualifying. Loeb war um 3,5 Sekunden langsamer als Ogier und belegte nur Rang acht. Dadurch musste er für den Freitag eine frühere Startposition wählen, was sich als Nachteil herausstellte, denn mit jedem Fahrzeug wurden die Strecken sauberer und schneller. Die halbe Minute Rückstand konnte Loeb am Samstag und Sonntag nicht mehr aufholen, obwohl er das Tempo von Ogier halten konnte. "Ich fühle mich okay", meint der Weltmeister nach der Niederlage. "Natürlich weiß jeder, dass ich am liebsten gewinne, wenn es möglich ist."
"Im Qualifying startete ich nicht so gut. Meine Zeit war schlecht. Vielleicht habe ich noch geschlafen, denn ich weiß den Grund dafür nicht. Vielleicht bin ich zu alt", scherzt der Citroen-Pilot. "Okay, wir verloren Zeit. Nach dem Qualifying änderte ich die Abstimmung. Ich dachte, dass das vielleicht das Problem war. Es war aber falsch und ich hatte am ersten Tag zu kämpfen. Ich verlor rund 30 Sekunden", erläutert Loeb, dass auch ein neunfacher Weltmeister nicht unfehlbar ist. "Wenn das in Schweden passiert und der andere so schnell fährt, dann kann man die Zeit nicht mehr aufholen."
Trotzdem machte ihm das Duell mit Ogier Spaß. "Es war aufregend. Ich habe hart gepusht und den Druck hochgehalten. Mir war klar, dass ich nicht 30 Sekunden aufholen könnte, aber ich wollte den Druck hochhalten", legt Loeb seine Taktik dar. Ogier ließ sich davon aber nicht beeindrucken und orientierte sich an den Zwischenzeiten, da er direkt nach Loeb auf der Strecke war. Deshalb erkennt der Routinier auch dessen Leistung an: "Ogier ist ein tolles Rennen gefahren. Er hat nicht viel Zeit verloren. Wir sind eine gute Rallye gefahren, aber es war nicht genug."
Am letzten Tag versuchte Loeb noch Ogier in einen Fehler zu treiben und startete mit Bestzeiten. "Ich war am Limit, habe voll gepusht und mein Bestes gegeben. Ich bin einige tolle Prüfungen gefahren. Es waren kleine Fehler dabei. Ich versuchte es, aber es war nicht möglich", hält er fest. "Man muss sagen, dass er ein perfektes Rennen gefahren ist. Gratulation an ihn und sein Team. Sie haben eine makellose Performance hingelegt."
Citroen hat in Schweden einen Vorgeschmack darauf bekommen, was sie in diesem Jahr noch erwarten wird. Die Kombination Ogier/Volkswagen ist konkurrenzfähig und ein ernstzunehmender Gegner. "Das hat gezeigt, wie schwierig diese Saison werden wird", sagt Teamchef Yves Matton. "Unsere Performance war gemäß unserer Ziele, aber wir müssen fehlerfrei bleiben, wenn wir Rallyes gewinnen wollen." Loeb wird in diesem Jahr nur noch zwei weitere Rallyes fahren und sich hauptsächlich auf sein GT-Programm konzentrieren.