Francisco "Chaleco" Lopez gewinnt die dritte Etappe der Rallye Dakar und meldet sich in der Gesamtwertung zurück - Neuer Führender ist Titelverteidiger Cyril Despres
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Die dritte Etappe der Rallye Dakar hat die Gesamtwertung bei den Motorrädern erneut auf den Kopf gestellt. Auf den 243 Wertungskilometern von der peruanischen Stadt Pisco ins weltberühmte Nasca lieferte Francisco Lopez (KTM) eine souveräne Leistung ab und sicherte sich seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Dakar. Nach dem enttäuschenden Sonntag arbeitete sich "Chaleco" auf den zweiten Platz der Gesamtführung nach vor. An die Spitze des Gesamtklassements hat sich Vorjahressieger Cyril Despres (KTM) geschoben. Joan Barreda Bort (Husqvarna) erlebte einen schwarzen Tag und verlor in der Gesamtwertung 20 Minuten.
Noch 175 Motorräder verließen am Montag das Biwak in Pisco und machten sich auf den Weg Richtung Nasca. Nach einer vier Kilometer kurzen Verbindungsstrecke wartete bereits die Startlinie für den 243 Kilometer langen Wertungsabschnitt. Gleich zu Beginn mussten die schwierigsten Aufgaben bewältigt werden, nämlich steile und schwierige Dünenabschnitte. Die letzten 150 Kilometer spielten sich in offenerem und schnellerem Terrain ab. Und gleich zu Beginn hatte einer der Topfahrer Probleme.
Ruben Faria (KTM) blieb bei Kilometer sechs stehen. Das GPS-Signal zeigte für rund zehn Minuten keine Bewegung. Schließlich fuhr der Portugiese weiter. Vorjahressieger Despres startete explosiv und markierte bei den ersten Wegpunkten die Bestzeit. Später wurde der Franzose noch von Lopez überflügelt. Der Chilene war aufgrund seiner Probleme am Vortag 13 Minuten nach Despres auf die Strecke gegangen und konnte den Spuren im Sand folgen.
Bei Wegpunkt drei übernahm Despres erstmals virtuell die Gesamtführung, denn bei Barreda Bort lief es nicht nach Plan. Bei Wegpunkt drei hatte der Husqvarna-Fahrer schon rund 18 Minuten auf Despres verloren. Das Speedbrain-Team hatte heute mehrere Schwierigkeiten zu meistern. So blieb Matt Fish bei Kilometer 60 für fünf Minuten im Sand stecken, konnte sich aber wieder befreien. Honda-Fahrer Johnny Campbell versuchte derweil einen Defekt an seinem Motorrad zu beheben.
Das Bild an der Spitze setzte sich im letzten Streckenabschnitt fort. Lopez, Paulo Goncalves (Husqvarna) und Despres setzten bei den Wegpunkten die schnellsten Zeiten. Despres war somit virtuell der Gesamtführende und Lopez war auf dem Weg zum Tagessieg. Damit machte er seinen Zeitrückstand, den er sich am Sonntag eingefangen hatte, wieder gut. Als schließlich die ersten Fahrer ins Ziel kamen, war klar, dass sich das Bild in der Gesamtwertung erneut gedreht hatte.
Lopez feierte nach dem Auftakt bereits seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Dakar. Für die 243 Kilometer brauchte der Chilene 2:37:54 Stunden. Despres wurde Dritter und hatte 4:08 Minuten Rückstand. Damit übernahm der Franzose zum ersten Mal in diesem Jahr die Führung der Gesamtwertung. Mit seiner starken Fahrt schob sich Lopez auf den zweiten Platz. Sein Rückstand auf Despres beträgt lediglich 2:51 Minuten. Für eine KTM-Dreifachführung sorgte Pal Anders Ullevalseter, dem 4:59 Minuten auf Despres fehlen.
Einen schwierigen Tag erlebte Barreda. Nach seinem dominanten Sieg am Sonntag hatte der Spanier heute zu kämpfen. Im Ziel hatte er 33 Minuten auf Lopez verloren. Dadurch war er auch die Gesamtführung los. Barreda fiel auf Platz 18 zurück und hat nun schon einen Rückstand von 20 Minuten auf Despres. Die Husqvarna-Fahne hielt heute Goncalves hoch. Er belegte hinter Lopez den zweiten Platz, doch in der Gesamtwertung liegt der erfahrene Portugiese schon weit zurück.
Da er zusätzlich eine Zeitstrafe von 15 Minuten ausgefasst hat, beträgt sein Rückstand schon 19:45 Minuten. Zweitbester Husqvarna-Vertreter war heute Alessandro Botturi auf Platz vier. Dahinter folgten Jakub Przygonski (KTM), Daniel Gouet (Honda), Gerard Farres Guell (Honda), Frans Verhoeven (Yamaha), Olivier Pain (Yamaha) und Javier Pizzolito (Honda).
In der eng umkämpften Motorradkategorie drehte sich die Gesamtwertung erneut. Hinter den drei KTM-Fahrern folgen mit Pain und David Casteu die ersten beiden Yamaha-Vertreter auf den Plätzen vier und fünf. Auf den Positionen sechs bis zehn liegen Jeremias Israel Esquerre (Honda), Verhoeven, Jordi Viladoms (Husqvarna), Stefan Svitko (KTM) und Przygonski.
Mehr in Kürze...
Ergebnis der 3. Etappe (Top 10):
01. Francisco Lopez (KTM) - 2:37:54 Stunden
02. Paulo Goncalves (Husqvarna) +1:08 Minuten
03. Cyril Despres (KTM) +4:08
04. Alessandro Botturi (Husqvarna) +5:05
05. Jakub Przygonski (KTM) +5:20
06. Daniel Gouet (Honda) +6:35
07. Gerard Farres Guell (Honda) +6:58
08. Frans Verhoeven (Yamaha) +7:22
09. Olivier Pain (Yamaha) +7:28
10. Javier Pizzolito (Honda) +7:39
Gesamtwertung nach 3 von 14 Etappen (Top 10):
01. Cyril Despres (KTM) - 6:15:03 Stunden
02. Francisco Lopez (KTM) +2:51 Minuten
03. Pal Anders Ullevalseter (KTM) +4:59
04. Olivier Pain (Yamaha) +6:03
05. David Casteu (Yamaha) +6:08
06. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +6:19
07. Frans Verhoeven (Yamaha) +8:08
08. Jordi Viladoms (Husqvarna) +9:08
09. Stefan Svitko (KTM) +9:40
10. Jakub Przygonski (KTM) +9:45