Cyril Despres hat vor der achten Etappe seinen KTM-Motor mit jenem von Marek Dabrowski getauscht - Weiterer Rückschlag im Gesamtklassement
© Foto: Red Bull/GEPA
Cyril Despres ist als großer Favorit in die Rallye Dakar gestartet, doch nach sieben Etappen hängt ein fünfter Erfolg am seidenen Faden. Auf dem Weg von Calama Richtung Salta erlitt seine KTM einen Getriebeschaden. Despres konnte den fünften Gang nicht nutzen, aber der Franzose schleppte sein Motorrad ins Ziel. Der Zeitverlust betrug rund 13 Minuten, doch das war nicht das Ende des Dramas. Auf der Verbindungsstrecke ins Biwak blieb die KTM endgültig stehen, aber Despres schaffte es schließlich ins Biwak. Von Freitag auf Samstag übernachteten die Motorrad- und Quadfahrer in einem eigenen Biwak. Die KTM-Servicetechniker durften nicht helfen, sondern die Fahrer waren auf sich alleine gestellt.
Die KTM-Mannschaft entschied sich schließlich dazu, den Motor an Despres Maschine zu wechseln. Zunächst wurde vermutet, dass das Triebwerk gegen jenes von Edelhelfer Ruben Faria getauscht wird. Schließlich baute man den Motor von Marek Dabrowskis KTM in Despres Motorrad ein. Der Pole liegt derzeit aussichtslos auf Platz 72 und kann nicht am Limit fahren, da er leicht verletzt ist. Die Fahrer nahmen den Motorwechsel selbst vor. Despres ist ausgebildeter Mechaniker, also konnte der Umbau durchgeführt werden.
Das ist aber noch nicht das Ende der Geschichte: Für den ersten Motorwechsel fasste Despres eine Zeitstrafe von 15 Minuten aus. Somit wächst sein Rückstand auf Olivier Pain (Yamaha) auf 29:07 Minuten an. Despres muss die achte Etappe mit dem alten Motor aus dem Dabrowski-Motorrad bestreiten. Ursprünglich plante KTM einen Motorwechsel am Ruhetag (Sonntag). Ein zweiter Motorwechsel schlägt per Reglement mit einer weiteren Zeitstrafe von 45 Minuten zu Buche. Noch ist offen, ob KTM diesen Wechsel vornehmen wird.