Die Überschläge von Mads Östberg und Jewgeni Nowikow bei der Rallye Italien rufen Bemühungen für mehr Sicherheit in der Rallye-WM auf den Plan
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Sowohl Mads Östberg als auch Jewgeni Nowikow machten bei der Sardinien-Rallye vor wenigen Tagen unfreiwillig darauf aufmerksam, dass die Bemühungen um eine verbesserte Sicherheit auch in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) nicht nachlassen dürfen. Die beiden M-Sport-Piloten legten ihre Ford Fiesta RS jeweils aufs Dach. Die Piloten kamen genau wie ihre Co-Piloten Jonas Andersson und Ilka Minor mit dem Schrecken davon.
Im Falle von Östberg allerdings musste ein Teil der A-Säule des Fiesta ausgetauscht werden, bevor der Norweger tags darauf unter Rallye2-Regularien wieder ins Geschehen eingreifen konnte. Um Piloten und Co-Piloten auch künftig bei Überschlägen dieser Art vor Verletzungen zu bewahren, befasst sich eine Arbeitsgruppe, der unter anderem Prodrive-Technikchef David Lapworth angehört, derzeit mit Tests von Überrollkäfigen aus unterschiedlichen Materialien.
"Wir haben schwere, aber keine katastrophalen Unfälle nachgestellt", erklärt Lapworth gegenüber 'Autosport' und präzisiert: "Wenn sich ein Auto überschlägt, dann trifft es in den seltensten Fällen gerade auf dem Dach auf. Wir haben einen Aufprall nachgestellt, der einem Überschlag entspricht, bei dem das Auto mit der A-Säule voran mit rund 30 km/h auf dem Boden aufschlägt."
Andy Mellor, Sicherheitsberater beim FIA-Institut, stellt ergänzend die Frage, um die sich die Tests vordergründig drehen: "Sollte ein Überrollkäfig steif oder energieabsorbierend sein? Tatsächlich muss er beides erfüllen. Es braucht einen Kompromiss. Metalle allerdings bieten diesen Kompromiss nicht. Sie sind entweder steif oder dehnbar." Aus diesem Grund werden bei den Tests "Teile der Verstrebungen versuchsweise aus elastischerem Material gefertigt", wie Mellor erklärt.
Ob und wann die neuartigen Überrollkäfige im WRC-Zirkus Einzug halten, steht noch nicht fest.