Neuville: "Die Entscheidung war nicht allzu schwer"

, 19.12.2012

Nachwuchstalent Thierry Neuville wird bei M-Sport alle Rallyes bestreiten - Der Wechsel ins Ford-Lager kam auch für den Belgier überraschend

Citroen laufen die Nachwuchsfahrer davon: Ende 2011 entschied sich Sebastien Ogier für einen Wechsel zu Volkswagen und half bei der Entwicklung des neuen Polo R WRC mit. Als sein "Nachfolger" wurde Thierry Neuville in die WRC geholt. Citroen-Teamchef Yves Matton wollte seinen belgischen Landsmann für die Zukunft aufbauen. Doch Neuville entschied sich nach einer Saison im Citroen-Juniorteam anders und wechselt für die kommende Saison zu M-Sport. Citroen blieb nichts anderes übrig als Dani Sordo zurück ins Team zu holen.

M-Sport hat sich nach dem werksseitigen Rückzug von Ford neu aufgestellt. Nasser Al-Attiyah hat Citroen ebenfalls verlassen und seine Millionen aus Katar zum britischen Team transferiert. M-Sport-Chef Malcolm Wilson setzt neben Al-Attiyah auf die Jugend. Mit Mads Östberg, Jewgeni Nowikow und Thierry Neuville wurden drei vielversprechende Youngster verpflichtet. Östberg und Nowikow sind bereits in der jüngsten Vergangenheit mit Ford-Boliden, die von M-Sport gewartet wurden, gefahren.

Neuville ist dagegen neu in der M-Sport-Familie. "Es war auch für mich eine Überraschung, denn der Plan lautete eigentlich, dass ich zwei Jahre für Citroen fahre, damit ich für 2014 und 2015 im Werksteam vorbereitet bin", erläutert Neuville im Gespräch mit dem Journalisten Colin Clark. "Es war schwierig ein komplettes Programm auf die Beine zu stellen. Mit M-Sport und Katar stand ich ständig in Kontakt."

Citroen hat sich finanzielle Unterstützung aus Abu Dhabi geangelt und wird 2013 vier Boliden einsetzen. Neuville wurde ebenfalls in Betracht gezogen, aber dann fielen die Jetons auf andere Fahrer. "Es gab ein Angebot. Yves Matton hat versucht ein Programm für mich auf die Beine zu stellen. Die Zeiten sind für die Hersteller aber schwierig. Ich hätte sieben bis neun Rallyes fahren können."

Guter Kontakt zu Al-Attiyah

"Ich hatte aber ein Angebot für alle Rallyes, also fiel mir die Entscheidung nicht allzu schwer. Ich will so viele Rallyes wie möglich fahren und viele Erfahrungen sammeln", begründet Neuville seine Entscheidung. Im Motorsport sitzt bekanntlich das Geld nicht mehr so locker. M-Sport hat mit Katar einen potenten Geldgeber gefunden. Wie die Finanzierung im Detail aussieht, das weiß Neuville nicht. "Wie alle wissen, habe ich guten Kontakt zu Nasser. Er wollte mir helfen."

"Ich weiß es aber nicht, denn Nasser ist involviert, aber mein Vertrag wurde mit Malcolm und M-Sport geschlossen", stellt der 24-Jährige klar. Al-Attiyah gilt als Rallye-Allrounder, aber es darf bezweifelt werden, dass er im kommenden Jahr um Siege kämpfen wird. Speziell Östberg war 2012 konstant schnell unterwegs und meist der erste Verfolger der damaligen Werksfahrer. Neuville muss künftig sein Talent mit der gleichen Fahrergeneration im gleichen Fahrzeug unter Beweis stellen.

Noch keine Erfahrungen im Fiesta

"Für mich ist es natürlich eine Herausforderung. Sie haben natürlich mehr Erfahrung, aber wir fahren gemeinsam im gleichen Team. Hoffentlich können wir viele Punkte für das Team sammeln." Als Nachteil könnte sich seine nicht vorhandene Erfahrung im Fiesta RS WRC herausstellen. "Ich bin das Auto noch nicht gefahren, aber ich werde es Anfang Januar testen. Ich werde auf Schotter und auf Asphalt fahren, damit ich für die Rallye Monte Carlo bereit bin. Wir haben schon in der abgelaufenen Saison gesehen, dass es ein sehr starkes Auto ist."

Deshalb setzt sich Neuville für den Auftakt auch kein konkretes Ziel. "Ich bin dort zweimal gestartet, aber nie ins Ziel gekommen. Deshalb möchte ich diesmal ins Ziel kommen. Die Rallye ist sehr schwierig. Ich möchte die ersten beiden Rallyes im Ziel beenden und gute Platzierungen holen."

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