Bei der Rallye Frankreich lag Thierry Neuville auf Kurs zum ersten Sieg in der Rallye-WM, bis ihn ein kleiner Fahrfehler empfindlich zurückwarf
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Bei der Rallye Frankreich riss die Serie des Thierry Neuville. Nachdem der Belgier zuletzt bei fünf Rallyes in Folge auf dem Podium gestanden hatte, kam er beim elften Saisonlauf nur auf Position vier ins Ziel. Dabei hatte bis zum Samstagmittag noch vieles darauf hingedeutet, dass dem 25-Jährigen in Frankreich endlich der längst überfällig erste Sieg in der Rallye-WM gelingen würde. Doch dann machte Neuville einen kleinen Fehler, der große Auswirkungen hatte.
"Wir haben einen Reifenschaden erlitten, nachdem wir auf WP 11 eine Bürgersteigkante getroffen haben. Ich kam in der Kurve zehn Zentimeter von der Linie ab und musste anschließend 18 Kilometer ohne Luft im Reifen fahren", blickt Neuville auf den verhängnisvollen Zwischenfall zurück. Der M-Sport-Pilot verlor über eine Minute auf die Spitze, womit der Traum vom Sieg ausgeträumt war.
Seine Klasse hatte Neuville vor allem am Freitagnachmittag unter Beweis gestellt, als er mit drei WP-Bestzeiten in Folge an die Spitze der Rallye gefahren war. "Es war ein perfekter Nachmittag für uns. Wir hatten einwandfreie Informationen vom Team und unserer Wetter-Crew erhalten. Ich fühlte mich wohl und konnte angreifen, ohne großes Risiko einzugehen", blickt der 25-Jährige zurück. Doch schon einen Tag später war Neuvilles gute Laune nach dem Reifenschaden dahin.
"Natürlich bin ich enttäuscht. Ich hatte die Möglichkeit, hier meinen ersten Sieg zu holen, aber ich muss es akzeptieren, wie es ist", sagt Neuville, der unter dem Strich dennoch ein positives Fazit der Rallye zieht. "Ich denke es war ein wirklich gutes Wochenende, an dem wir gezeigt haben, dass wir das Tempo haben, um Rallyes zu gewinnen. Beide Sebs waren hier, und wir haben sie geschlagen", blickt Neuville auf den Kampf mit Sebastien Loeb und Weltmeister Sebastien Ogier zurück. "Darüber freue ich mich."
"Natürlich ist es sehr enttäuschend, dass Thierry und Nicolas (Gilsoul, Beifahrer) nicht in der Lage waren, hier ihren ersten Sieg zu feiern, vor allem, nachdem sie die erste Hälfte der Rallye so dominiert hatten", sagt Teamchef Malcolm Wilson. "Aber es steht außer Frage, dass ihr erster Sieg nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Wie wissen, dass wir auf Schotter und Asphalt schnell sind, daher freut sich das gesamte Team nun auf Spanien, wo wir wieder um den Sieg kämpfen werden." In Spanien findet in zwei Wochen der vorletzte Saisonlauf statt, der als einzige Rallye des Jahres auf einem Mix von Asphalt- und Schotterstrecken ausgetragen wird.