Der Ford-Pilot hätte es locker auf das Podium schaffen können, wären da nicht ein spitzer Stein und die eigene Nonchalance gewesen: "Bin trotzdem zuversichtlich"
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Lange sah beim Griechenland-Gastpiel der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) am vergangenen Wochenende alles danach aus, als erlebe die "Akropolis" eine faustdicke Überraschung. Bestzeiten auf drei der ersten vier Etappen spülten Jewgeni Nowikow an die Spitze des Klassements - zweitweise mit über einer halben Minute Vorsprung auf die versammelte Konkurrenz, nach eigener Aussage ohne dabei seinen Ford Fiesta RS WRC permanent am Limit zu bewegen. Am Ende stand trotzdem nur Platz neun zu Buche.
Denn die Serie des Russen fand am zweiten Tag ein jähes Ende. Nowikow erinnert sich mit Erschaudern daran, welches Schicksal ihm am Samstagvormittag blühte, nachdem er sich in einer Kurve gründlich verschätzt hatte : "Wir haben einen spitzen Stein mit dem Rad getroffen, dabei die Bremsscheibe und die Aufhängung beschädigt", erinnert sich der 22-Jährige mit Erschaudern. Zwar schleppte er sich noch zurück zur M-Sport-Mannschaft in den Servicepark, alle Chancen auf ein Topresultat waren aber im griechischen Schotter begraben. Die Crew leistete trotzdem ganze Arbeit.
Mit einem Auto in fast perfektem Zustand sorgte Nowikow an der Seite seiner österreichischen Beifahrerin Ilka Minor noch am Samstagnachmittag für drei weitere Bestmarken und die zweitschnellste Zeit auf der Power Stage am Sonntag - obwohl er auf Wertungsprüfung Nummer sieben noch einen Dreher einstreute. "Ich kenne diese Rallye ziemlich gut und fahre sie zum fünften Mal. Vielleicht hat mir das ein bisschen geholfen", sucht Nowikow nach dem Geheimnis seines Erfolges und zieht ein bittersüßes Fazit, wenn es um seinen Griechenland-Trip geht.
"Insgesamt haben wir ein gutes Tempo vorgelegt, aber der Zwischenfall am zweiten Tag hat uns aller Chancen auf ein gutes Resultat beraubt", so Nowikow, der mit dem Unfall hadert: "Alles funktionierte wunderbar, ich fühlte mich wohl im Auto und hatte einen guten Rhythmus. Wir waren in der Lage, starke Zeiten zu setzen, ohne dabei wirklich ans Limit zu gehen", trauert er einen verpassten Chance hinterher, zumal sich WM-Dominator Sebastien Ogier früh von Siegchancen verabschiedet hatte.
Trotzdem ist Nowikow bemüht, die positiven Erkenntnisse in den Vordergrund zu stellen: "Das lässt mich zuversichtlich vorausblicken", meint der Mann aus Moskau, ohne dabei seine Enttäuschung über die verpassten WM-Punkte zu verbergen: "Das ist natürlich nicht das Ergebnis, das wir uns vorgestellt hatten, aber wir haben an diesem Wochenende eine Menge unter Beweis gestellt. Wir haben das Tempo der Spitze und hoffentlich verbessern wir uns bis zur Sardinien-Rallye weiter."