Mads Östberg und Kris Meeke erinnern sich gerne an den letzten Auftritt der WRC in Polen zurück - Präzise Fahrweise ist bei den schnellen Prüfungen entscheidend
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Nach fünf Jahren Pause tritt die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in dieser Woche erstmals wieder zu einem Lauf in Polen an. Rund um den Service-Park in Mikolajki erwarten die Piloten schnelle Prüfungen, die nicht nur in Polen, sondern zum Teil auch im Nachbarland Litauen stattfinden. Dabei möchte Citroen-Pilot Mads Östberg den Schwung der vergangenen Rallyes mitnehmen. "Ich strotze vor Selbstvertrauen, wir haben einen positiven Trend", sagt der Norweger, der bei den vergangenen fünf WRC-Läufen drei Mal auf dem Podium stand.
Östberg war auch schon beim letzten Gastspiel der WRC in Polen am Start und hat gute Erinnerungen an die Rallye, "auch wenn sie nicht einfach war. Ich mag schnelle Rallyes, und das scheint das herausragende Merkmal dieser Rallye zu sein", sagt Östberg. "Die Durchschnittsgeschwindigkeiten könnten höher als in Finnland sein. Der Schotter ist weicher und es gibt weniger Sprünge. Einige Abschnitte sind sehr eng, aber man muss so viel Tempo wie möglich mitnehmen."
Auch Teamchef Yves Matton erinnert die Charakteristik der Strecken sehr an die Rallye Finnland. "Wir gehen davon aus, dass die Prüfungen ähnlich wie die in Finnland sein werden", sagt der Belgier, der aufgrund der Sommerpause der WTCC wieder persönlich beim Rallye-Team vor Ort sein kann. "Der Untergrund ist besonders weich. Dadurch werden sich recht schnell Spurrillen herausbilden."
Schnelle Prüfungen erinnern an Finnland
Dieser Umstand spielt bei der Abstimmung der Citroen DS3 WRC eine wichtige Rolle, wie Chefingenieur Didier Clement erklärt. "Die Prüfungen werden beim ersten Durchgang sehr schnell und flüssig sein und beim zweiten Mal sehr uneben. Daher müssen wir die Bodenfreiheit der Autos anpassen, damit sie in den Spurrillen nicht zu stark aufsetzen."
Kris Meeke erinnert sich auch gerne an seinen Start in Polen vor fünf Jahren zurück. Damals feierte der Nordire bei seinem ersten WM-Start mit einem Citroen C2-R2 gleich einen Klassensieg. "Das war eine großartige Erfahrung. Es war Teil der Werbekampagne für das Auto. Die Klasse der zweiradangetriebenen Fahrzeuge gewonnen zu haben, ist immer noch eine gute Erinnerung", sagt Meeke.
Allerdings wird ihm und seinen Kollegen die Erfahrung von damals nicht viel nutzen, da die Wertungsprüfungen völlig neu sind. Umso wichtiger seien die Erkundungsfahrten vor dem Beginn der Rallye. "Wenn man so schnell fährt, wie es dort der Fall sein wird, muss man bei der Recce besonders aufmerksam sein", sagt Meeke.
Meeke will kein Risiko eingehen
Für den 34-Jährigen ist auch in Polen vor allem Ankommen das Ziel. "Wir haben Sardinien genutzt, um mehr Erfahrung im Auto zu sammeln. Diese Strategie werden wir erneut anwenden, es wäre sinnlos, unnötige Risiken einzugehen", sagt Meeke. "Ich hoffe, ich komme ohne Fehler und Probleme durch die Rallye. Wenn das gelingt, sollten wir vorne dabei sein und das Ergebnis von selber kommen."
Teamkollege Östberg bläst hingegen einmal mehr zur Jagd auf die dominierenden Volkswagen-Piloten. "Die Abstände werden zweifelsfrei sehr klein sein. Wir müssen vom ersten Moment an Gas geben, wenn wir mit der Spitze mithalten wollen", so der Norweger.