Der Österreicher Matthias Walkner steht vor seiner ersten Dakar im KTM-Team - Auf den MX3-Weltmeister von 2012 wartet in Südamerika das große Abenteuer
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Österreich hat einen neuen Hoffnungsträger bei der Rallye Dakar. 15 Jahre nach Heinz Kinigadner nimmt Matthias Walkner im Januar 2015 erstmals an der härtesten Marathon-Rallye der Welt teil. Der Salzburger ist Teil des KTM-Werksteams und kann an der Seite von Marc Coma, Ruben Faria, Jordi Viladoms und Co. Erfahrungen sammeln. Für den 28-Jährigen beginnt ein neues Abenteuer, denn in erster Linie ist Walkner Motocrosser. Der MX3-Weltmeister von 2012 musste seinen Fahrstil und seine Herangehensweise bei den Vorbereitungen in den vergangenen Monaten komplett ändern.
"Fahrerisch sind das zwei verschiedene Welten", sagt Walkner bei 'RedBull.com': "Beim Motocross musst du in kurzer Zeit die maximale Leistung abrufen. Bei Rallyes geht es aber darum, über Stunden konstant schnell zu sein. Deswegen muss man zum Beispiel auch eine ganz andere Position am Motorrad finden. Es geht darum, ökonomisch und kraftsparend am Bike zu stehen. Zugleich muss man jederzeit bereit sein, sehr plötzlich auf ein Hindernis oder eine gefährliche Stelle reagieren zu können."
Seine erste große Bewährungsprobe fand bei der Marokko Rallye statt, wo Walkner den elften Platz belegte. Nun startet der Countdown zur berühmten Rallye Dakar. "Nach meiner Zeit im Motocross war es mein Plan, Offroad-Rallyes zu bestreiten. Ich habe mit Heinz Kinigadner gesprochen und er hat mich überzeugt, das wichtigste Rennen in Angriff zu nehmen - die Dakar. Es ist das höchste Level im Rallye-Sport. Ich hoffe, es kommt für mich nicht zu früh", meint Walkner.
"Bei meiner ersten Rallye in Griechenland war ich überrascht, aber auch sehr glücklich, dass ich nun in dieser Disziplin fahre. Für mich sind die Navigation und die vielen Stunden auf dem Motorrad am schwierigsten. Bei der Dakar kann man nicht zehn Minuten pausieren, aber es ist nicht einfach, sich vier oder fünf Stunden am Stück zu konzentrieren. Nach 100 Kilometern wird es für mich ziemlich anstrengend."
"Viele Leute sagen mir, dass man nur mit 70 Prozent fahren soll, aber in Marokko war ich vom Tempo einiger Konkurrenten überrascht." Auf Walkner kommt im Januar eine große Aufgabe zu. Im Laufe der 13 Etappen müssen über 9.000 Kilometer bewältigt werden. "Ich muss Fehler vermeiden. Ich bin bei der Dakar, um zu lernen und ins Ziel zu kommen", steckt sich der Österreicher sein persönliches Ziel. "Ich werde zufrieden sein, wenn ich eine gute Leistung abrufen kann. Normalerweise müsste ich in der Lage sein, in die Top 20 zu fahren. Hoffentlich kann ich in Zukunft gute Ergebnisse holen."