Es war ein offenes Geheimnis - jetzt ist es perfekt: Volkswagen hat den Einstieg in die WRC ab 2013 verkündet und einen 5-Jahresplan mit dem Polo ausgegeben.
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Es hatte sich seit geraumer Zeit abgezeichnet, jetzt ist es offiziell: Volkswagen tritt ab der Saison 2013 in die Rallye-WM ein. Bei einer Pressekonferenz in Sardinien enthüllte VW das Modell der Wahl: Mit einem Polo wollen die Wolfsburger an die erfolgreichen Dakar-Rallye-Zeiten anknüpfen. "Vor fast genau zwei Jahren, im Mai 2009, wurde hier auf Sardinien das jüngste Modell des Polo präsentiert. Heute zeigen wir Ihnen mit Stolz den schärfsten Polo aller Zeiten - den Polo R WRC", so VW-Marketing-Leiter Luca de Meo.
"Wir freuen uns auf die neue Aufgabe und gehen mit der gleichen Leidenschaft an die Arbeit, mit der wir in den letzten drei Jahren die Rallye Dakar gewonnen haben", meinte Motorsport-Chef Kris Nissen. Bis 2013 entwickeln die Wolfsburger auf Basis des Polo ein rund 300 PS starkes Rallye-Fahrzeug mit 1,6-Liter-TSI-Motor und Allradantrieb. VW will den Polo R werksseitig vorbereiten und einsetzen. "Wir können auf eine erfahrene und bewährte Mannschaft zurückgreifen, die im Spitzensport bereits herausragende Arbeit geleistet hat", erklärte Nissen weiter.
Schon in naher Zukunft soll der Polo R erste Rallye-Einsätze absolvieren. "Wir können das Auto zum Ende des Jahres hin einsetzen", erklärte Nissen. "Wir werden anfangen, das Auto zu testen. Wir werden ein an ein paar Events von Skoda teilnehmen, um das Team zu trainieren und um Leute zu treffen." Nissen betonte, dass man einen Fünfjahres-Plan aufgestellt habe. "In den kommenden beiden Jahren entwickeln wir das Auto und den Motor. Für 2013, 2014 und 2015 steigen wir in die WRC ein.
Gerade die neu eingeführten Motor-Regularien der WRC bieten für Neueinsteiger aus der Automobilbranche einen Anreiz. Seit diesem Jahr sind in der Rallye-WM 1,6-Liter-Motoren mit Direkteinspritzung und Turbolader vorgeschrieben. "Das neue Technische Reglement der Rallye-Weltmeisterschaft passt ideal zur Philosophie von Volkswagen bei der Entwicklung von Serienfahrzeugen", so Dr. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstands. "Der Zeitpunkt zum Einstieg in die Rallye-WM ist für Volkswagen optimal. Uns reizt die große Aufgabe, ein Fahrzeug zu konstruieren, das bei einer Vielzahl von Herausforderungen konkurrenz- und siegfähig ist."
Fahrer wurden zwar noch nicht vorgestellt, doch in der Vergangenheit hatten Gerüchte um ein Engagement von Sebastien Loeb die Runde gemacht. Der Vertrag des Rekord-Champions bei Citroen endet in diesem Jahr, seine Zukunft ist noch ungewiss. Sicher ist indes, dass Carlos Sainz den Wolfsburgern treu bleiben wird - wenn auch nicht als Fahrer. "Ich habe ein wenig Zeit damit verbracht, Carlos zu überzeugen, bei uns zu bleiben", verriet Nissen. "Das waren die einfachsten zehn Sekunden überhaupt! Er wird meine rechte Hand sein und in viele Dinge involviert sein. Zwar wird er keine Rennen fahren, aber wir brauchen ihn auf jeden Fall für ein paar Tests."