Mit einer dominanten Leistung in Mexiko hat sich Volkswagen-Ass Sebastien Ogier in die Favoritenrolle für den WM-Titel gebracht - Alles lief perfekt für den Franzosen
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Der Einstand von Volkswagen in die Rallye-WM ist perfekt verlaufen: Sebastien Ogier dominierte die Winterrallye in Schweden und unterstrich an diesem Wochenende in Mexiko auch, dass der neue Polo R WRC auf Schotter absolut konkurrenzfähig ist. Dazu kommt der zweite Platz vom Saisonauftakt in Monte Carlo. Außerdem gewann der Franzose die Power Stages in Schweden und Mexiko und führt die WM nach drei Rallyes überlegen an. Obwohl Volkswagen für die Debüt-Saison nur von einigen Podestplätzen sprach, hat sich Ogier zum WM-Favoriten gemausert. "Ich bin sehr glücklich, denn es war ein perfektes Wochenende für uns."
"Das Auto war wieder perfekt und ich muss mich beim Team dafür bedanken. Sie leisten sehr gute Arbeit. Seit Saisonbeginn gab es überhaupt keine Probleme mit dem Auto", lobt Ogier. Mexiko war erneut ein Meisterstück, denn 16 der 23 Prüfungen gingen an den 29-Jährigen. Während die Konkurrenz von M-Sport technische Probleme hatte und sich Citroen-Ass Mikko Hirvonen einen Reifenschaden einfing, lief bei Ogier alles am Schnürchen. Trotz der dominanten Leistung sieht Ogier dennoch Luft nach oben.
"Wir wissen, dass wir noch einige Dinge verbessern müssen, aber ich hatte sehr viel Spaß. Ich habe diese Rallye in Mexiko genossen. Jetzt habe ich nach drei Rallyes einen guten Vorsprung." Der Vorsprung ist groß, denn das Polster auf Hirvonen beträgt 44 Punkte. Mads Östberg liegt 48 Zähler zurück. Trotz der dominanten Performance lief nicht alles glatt. "Vor der Power Stage gab es ein kleines Problem mit einem Sensor beim Gaspedal."
"Das war etwas stressig, denn es hätte schlimmer werden können. Es gab aber keine Dramen. Es bedeutete aber, dass ich nur zu 95 Prozent beschleunigen konnte." Zudem tauchte Ogier in der Pressekonferenz am Sonntag mit einem Cut unter dem linken Auge auf. Was war passiert? "Es sieht danach aus, dass ich ein Problem mit einem Gatter hatte", lacht Ogier. "Ich war etwas spät für das Podium. Ich bin durch den Service-Park gelaufen und habe gleichzeitig Autogramme geschrieben."
"Dann bin ich leider mit dem Kopf gegen eine Tür gestoßen. Jetzt sehe ich wie ein Boxer aus ..." Der Schnitt wurde sofort vom Volkswagen-Teamarzt genäht. Anschließend war Ogier wieder bestens gelaunt. Es war sein erster Sieg in Mexiko. 2008 gewann er dort in der Junioren-WM. Dazu kam die große Enttäuschung von 2011, als er als Führender in den letzten Tag ging und dann noch einen Unfall baute. "Ich kann mich an den Beginn gut erinnern. Für mich war es ein Traum in die WRC zu kommen und zu gewinnen."
"Ich kann mich gut erinnern, wie ich hier zum ersten Mal in der Junior-Kategorie gewonnen habe. Ich habe auch die Junioren-WM gewonnen, aber dann fand ich es schwierig, mich umzustellen, denn ich hatte nicht genug Erfahrung. Jetzt ist es nach fünf Jahren gut und ich bin in der Topkategorie und habe einen weiteren Sieg gefeiert. Ich hoffe, das ist erst der Anfang."
Speziell Ogiers Taktik war beeindruckend. Durch den Reifenpoker am Donnerstag war das Qualifying nicht optimal verlaufen. Trotz nicht perfekter Startposition baute er sich am Donnerstag einen Vorsprung auf und konnte am Samstag und Sonntag die Rallye kontrollieren. "Am ersten Tag musste ich schnell fahren, weil Mads sehr gut unterwegs war und ich einen Vorsprung haben musste. Am zweiten Tag begann ich damit, den Vorsprung aufzubauen."
"Ich habe gepusht und war am Nachmittag noch schneller. Als Mads draußen war, habe ich weiter angegriffen, denn die Prüfungen waren sehr schön. Ich wollte aber den Steinen ausweichen und das Auto nicht zu hart pushen. Ich glaube, dass es das Beste ist, wenn man Spaß hat und schnell ist."