Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier hadert damit, bei der Rallye Italien am Freitag die Prüfungen zu eröffnen, will sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen lassen
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Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier führt derzeit die Gesamtwertung der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) an. Damit wird dem Franzosen auch eine zweifelhafte Ehre zuteil. Nachdem das Qualifying bei Schotter-Rallyes in dieser Saison abgeschafft wurde, geht der WM-Führende am ersten Tag der Rallye als Erster auf die Strecke. Dieses Schicksal trifft Ogier am Freitag bei der Rallye Italien, dem sechsten Saisonlauf.
"Am ersten Tag als Erster auf die Strecke zu gehen, wird sicherlich schwierig. Ich gehe davon aus, dass ich auf Jungs wie Mads (Östberg; Anm. d. Red.) Zeit verlieren werde, denn es ist wirklich schlecht, als Erster auf die Strecke zu gehen", klagt Ogier bei der Pressekonferenz vor der Rallye. "Ich will mich nicht beschweren, so sind die Regeln, muss es aber ansprechen, weil es in der Tat ein großer Nachteil ist", rechtfertigt sich dem amtierende Weltmeister.
Als erster Starter wird Ogier morgen die schlechtesten Bedingungen vorfinden, da sich noch viel loser Schotter auf den Straßen befindet. Diesen muss Ogier erst aus der Bahn fahren, wodurch die Grip-Verhältnisse für die nach ihm startenden Fahrer besser werden. Der Franzose will sich davon aber nicht frustrieren lassen. "Du musst deinen Job so gut wie möglich machen und darfst dich nicht zu sehr um die Zeiten kümmern. Das kann dich in einen Fehler treiben", sagt Ogier.
"Es ist nie einfach, das Limit zu finden und zu wissen, ob du deine Bestleistung ablieferst. Du musst mit dir und dem Auto zurechtkommen und dein Bestes geben, darfst aber nicht versuchen, den anderen zu folgen, denn sie werden normalerweise schneller sein", erklärt der Volkswagen-Pilot seine Herangehensweise.
Für Ogier wird auch in Italien das Duell gegen seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala im Vordergrund stehen, der ihn beim vorherigen Lauf in Argentinien bezwungen hatte. "Er ist momentan mein Hauptrivale in der Meisterschaft, daher muss ich mich auf ihn konzentrieren" sagt Ogier.
"Die Saison ist noch lang, daher dürfen wir die anderen auch nicht völlig aus den Augen verlieren", versucht der Franzose etwas Spannung zu erzeugen. Doch auch für Ogier dürfte klar sein, dass der WM-Titel nur zwischen ihm und Latvala ausgemacht wird. Daher will der 30-Jährige auch in Italien alles geben. "Ich versuche am Start der Rallye nicht Zweiter oder Dritter zu werden oder nur vor meinem Teamkollegen anzukommen. Ich will vorne sein."
Dabei muss sich Ogier allerdings im Vergleich zum Vorjahr auf Sardinien auf unterschiedliche Streckenbedingungen einstellen. "Ich war nach der Recce ein wenig erstaunt darüber, dass die Straßen etwas unebener und dadurch etwas schwieriger sind. Vor allem der erste Tag wird wirklich hart werden", so der Franzose. "Um ehrlich zu sein, hat mir die Rallye bei der vorherigen Ausgabe besser gefallen, aber es ist, wie es ist."