Sebastien Ogier jubelt über seinen vierten Sieg in Portugal - Das Reifenmanagement hat den Ausschlag zu seinen Gunsten bewirkt
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Vierter Sieg in Portugal, drei Bonuspunkte in der Power Stage und WM-Führung ausgebaut: Volkswagen-Werksfahrer Sebastien Ogier erlebte an der Algarve wieder ein perfektes Wochenende. Lediglich am ersten Tag musste der Weltmeister gegen die M-Sport-Fahrer Mikko Hirvonen und Ott Tänak kämpfen. Am Samstag übernahm Ogier das Kommando, schonte seine Reifen perfekt und baute sich den entscheidenden Vorsprung auf. Es war bereits sein dritter Saisonsieg und die Mission Titelverteidigung ist perfekt angelaufen.
Frage: "Sebastien, Gratulation zu deinem vierten Sieg in Portugal und zu deinem insgesamt 19. Triumph! Du bist nun mit Markku Alen in der Bestenliste gleichgezogen. Das muss ein gutes Gefühl für dich sein?"
Sebastien Ogier: "Sehr gut, danke für das Resume für den hoffentlich frühen Abschnitt meiner Karriere! Ich bin sehr zufrieden damit. Ich bin in Portugal fünfmal mit einem World-Rally-Car gestartet und das ist mein vierter Sieg. Ich bin sehr glücklich damit. Es war aber wieder nicht einfach - die Jungs rechts neben mir (Hirvonen; Anm. d. Red.) haben vor allem am ersten Tag großen Druck auf mich ausgeübt."
"Den Unterschied hat eine meiner größten Stärken ausgemacht, denn ich konnte die Reifen gut managen. Deswegen konnte ich es am Sonntag etwas ruhiger angehen, bevor ich in der Power Stage angegriffen habe. Das verschafft uns etwas Luft in der Weltmeisterschaft. Es ist wichtig einen Joker zu haben und ich bin sehr glücklich damit."
Frage: "Am Freitag warst du nur Dritter - was war los?"
Ogier: "Im weiteren Saisonverlauf werden wir so etwas noch häufiger sehen, vielleicht auch noch schlimmer. Wenn man am ersten Tag die Strecken eröffnen muss, hat man einen Nachteil. Ich hatte diesmal aber Glück mit dem Wetter. Es hatte vor der Rallye geregnet, wodurch meine Startposition nicht ganz so schlecht war. Wir hatten aber größere Probleme, weil wir bei den Reifen nicht so clever waren. Es war aber nicht so schleicht, denn wir mussten sie später in der Rallye benutzen. Ich war überrascht, dass wir die weichen Reifen die gesamte Rallye benutzt haben. Normalerweise bin ich darin recht gut und kann sie zu meinem Vorteil schonen."
Frage: "Wie war deine Strategie? Hast du die ganze Zeit angegriffen?"
Ogier: "Ich wollte nicht so hart pushen. Man hat gesehen, dass viele Fahrer Fehler gemacht haben - vor allem mein Hauptgegner in der Weltmeisterschaft (Teamkollege Latvala; Anm. d. Red.). Ich wusste, dass ich eine gute Chance hatte, den Unterschied zu machen. Am Samstag habe ich nicht so hart gepusht. Vielleicht war das die beste Strategie. Am Samstag waren die meisten Prüfungen trocken, aber trotzdem war der weiche Reifen der bessere. Unser Kameramann meinte, dass ich in den Prüfungen sehr aggressiv wirkte, aber ich bin sehr sauber gefahren. Das versuchte ich im Auto umzusetzen."
Frage: "Du hast auch die maximalen Punkte in der Power Stage geholt. Hast du die Reifen dafür geschont?"
Ogier: "Am Vormittag bin ich in den beiden Prüfungen mehr als nur gecruist. In der zweiten Prüfung gab es schon einige knifflige Abschnitte mit Matsch. Zwischen mir, Mikko und Mads ging es um nichts mehr, weshalb wir nur gecruist sind. Dann probierte ich es in der Power Stage. Ich fühlte mich gut und das Auto vermittelte ein perfektes Gefühl. Bei der ersten Zwischenzeit sah ich, dass alles gut war, also entschied ich mich für den Angriff."