Jari-Matti Latvala fährt die Bestzeiten, doch Weltmeister Sebastien Ogier kontrolliert an der Spitze der Rallye Spanien seine Führung - Robert Kubica nach Crash draußen
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Weltmeister Sebastien Ogier (Volkswagen) führt die Rallye Spanien nach dem zweiten Tag an und liegt vor den letzten vier Wertungsprüfungen auf Kurs zum Sieg und dem Gewinn seines zweiten Titels in der Rallye-Weltmeisterschaft. Am Samstag kontrollierte der Franzose sein Tempo und geht mit einem Vorsprung von 27,3 Sekunden in den Schlusstag. Latvala gewann am Samstag zwar vier von sechs Wertungsprüfungen (WP), kann Ogier am Schlusstag aus eigener Kraft aber nicht mehr schlagen. Dem Franzosen reicht ein Punkt zur erfolgreichen Titelverteidigung.
Nach dem Auftakt auf Schotter wechselte die Rallye Spanien heute auf Asphalt, wo Latvala am Vormittag mit drei WP-Bestzeiten das Geschehen bestimmte. Nach einem enttäuschend verlaufenen Freitag konnte der Finne den Rückstand auf Ogier aber nicht entscheidend verkürzen. Der amtierende Weltmeister ließ mit einer Bestzeit bei der 50 Kilometer langen Königsprüfung "Escaladei2" noch einmal seine Klasse aufblitzen, verlegte sich danach aber wieder auf kontrollierte Offensive.
"Das war der Plan", erklärt Ogier, der die Schlacht aber noch nicht geschlagen gibt. "Ich muss allerdings noch ins Ziel kommen. Jari-Matti hat nichts zu verlieren, und in dieser Position ist er stark. Ich muss weiter schnell fahren, um in einem guten Rhythmus zu bleiben. Jari fliegt, und ich will nicht, dass er zu dicht an mich herankommt." Der Finne kommentiert seinen Tag wie folgt: "Ich muss mit dem heutigen Tag wirklich zufrieden sein, bin aber immer noch über gestern enttäuscht. Ich wollte um den Sieg kämpfen, aber der ist nun etwas zu weit entfernt."
Wieder ein Unfall von Kubica
Hinter Latvala belegt Mikko Hirvonen mit einem Rückstand von 1:18,6 Minuten auf Ogier Rang drei. Der Finne setzte sich auf dem von ihm eigentlich ungeliebten Belag Asphalt vor allem am Vormittag mit einer Reihe schneller Zeiten in Szene und eroberte vorläufig den letzten Podiumsplatz. Mads Österberg (Citroen) und Dani Sordo (Hyundai) belegen die Plätze vier und fünf, haben bei einem Rückstand von 29,7 beziehungsweise 51,8 Sekunden auf Hirvonen am Schlusstag keine Chance mehr, aus eigener Kraft aufs Podium zu fahren.
Thierry Neuville (Hyundai) setzte am Samstag keine Akzente und belegt Gesamtrang sechs. "Wir hatten heute Vormittag ein paar Probleme. Am Nachmittag lief es besser. Mikkelsen ist direkt hinter uns, aber wir wollen unsere Position halten", sagt der Belgier. Besagter Andreas Mikkelsen (Volkswagen) verlor bei WP 11 durch einen Reifenschaden mehr als zweieinhalb Minuten und fiel dadurch auf Gesamtrang sieben zurück. Sein Rückstand auf Neuville beträgt 12,1 Sekunden.
Martin Prokop (Ford), Hayden Paddon (Hyundai) und Juri Protasow (Ford) komplettieren die Top 10. Für Robert Kubica (Ford) endete wieder einmal eine Rallye vorzeitig. Nachdem der Pole am Vormittag wegen eins defekten Hinterraddifferentials mehrere Minuten verloren hatte, kam er während WP 11 von der Strecke ab und riss dabei ein Rad seines Fiesta RS ab. Gynkama-Start Ken Block (Ford) geht als Gesamt-Zwölfter in den Sonntag.
Al-Attiyah in der WRC2 in Front
In der WRC2-Wertung führt vor dem Schlusstag weiterhin Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta RRC). Der Katarer geht mit einem Vorsprung von gut einer Minute auf Julien Maurin (Ford Fiesta R5) in den Samstag. Dritter in der WRC2 ist Robert Barrable (Ford Fiesta R5).
Am Schlusstag der Rallye Spanien, der um 7:30 Uhr beginnt, stehen noch einmal vier Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 72,06 Kilometern auf dem Programm. Die letzte WP "Riduecanyes2" ist dabei die Powerstage, bei der die drei schnellsten Piloten Zusatzpunkte gewinnen können.