Sebastien Ogier würde lieber gegen Sebastien Loeb Weltmeister werden, kann sich das jedoch nicht aussuchen: "Würde meinen Titel aufwerten"
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Theoretisch hätte sich Sebastien Ogier schon am vergangenen Wochenende zum Rallye-Weltmeister 2013 krönen können, doch drei Punkte aus Deutschland reichten nicht für die vorzeitige Entscheidung. Tatsächlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er sich zum ersten Champion der Post-Loeb-Ära krönen wird. Der Franzose hatte seit 2004 alle Weltmeisterschaften gewonnen.
Petter Solberg war 2003 der letzte Champion vor Loeb, Ogier wird 2013 der erste danach sein. Aber der Erfolg wäre in den Augen der meisten Beobachter sportlich mehr wert gewesen, wenn Loeb dieses Jahr an allen 13 statt nur an vier Rallyes teilgenommen hätte. "Viele sehen das so und ich muss sagen: Sie haben recht", räumt Ogier im Interview mit der 'Welt' ein.
"Natürlich würde es meinen Titel aufwerten, wenn ich in jedem Rennen gegen ihn hätte antreten können. Aber ich kann nichts daran ändern. Er hat sich so entschieden, damit müssen wir leben", sagt der Volkswagen-Pilot. "Ich denke, mein Titel wäre genauso viel wert wie einer von Sebastien Loeb, schließlich habe ich die gleichen Gegner besiegt wie er."
Für die Motorsport-Historiker gilt Loeb zweifellos als erfolgreichster und wahrscheinlich auch bester Rallye-Fahrer der Moderne, was Ogier auch neidlos anerkennt. Gleichzeitig ist er sich aber sicher, dass es "sehr, sehr knapp" werden würde, "wenn wir hier und jetzt gegeneinander antreten würden". Die Statistik bestätigt das: Bei Loebs drei Rallye-Auftritten 2013 konnte sich Ogier zumindest einmal durchsetzen.
Dass die beiden keine engen Freunde sind, ist kein Geheimnis. Doch von einer Feindschaft könne keine Rede sein: "In den Medien wurde es so dargestellt, als würden wir uns hassen. Das stimmt nicht", stellt Ogier klar. "Wir hatten einige Auseinandersetzungen, ja. Aber inzwischen gehen wir professionell und mit Respekt miteinander um."