Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala sind bei Volkswagen gleichberechtigte Teamkollegen: Die Startnummern wurden per Münzwurf vergeben
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Die Vergabe der Startnummern innerhalb eines Rennteams ist beileibe keine Lappalie. Oftmals sagt die Nummernverteilung auch etwas über die Rangfolge innerhalb des Teams aus. So bestand beispielsweise Michael Schumacher in der Formel 1 bei Mercedes darauf, die niedrigere Startnummer zu erhalten. Spätestens beim Großen Preis von Singapur 2012 dürfte Teamkollege Nico Rosberg das bereut haben. Nachdem beide Piloten im dritten Qualifying-Abschnitt keine gezeitete Runde fuhren, wurden die Startpositionen anhand der Startnummern vergeben - und Schumacher stand somit vor ihm.
Auch das Werksteam von Volkswagen stand nun vor der Frage, welcher Fahrer im kommenden Jahr mit der Nummer sieben und welcher mit der Nummer acht in der Rallye-Weltmeisterschaft an den Start gehen wird. Zur Lösung dieses Problems wählte das Team eine ungewöhnliche, aber denkbar einfache Methode.
"Wir haben mit den Leuten im Team darüber diskutiert, wie wir diese Entscheidung treffen können. Dann sagte jemand: 'Werft doch eine Münze', und so haben wir es gemacht", sagt Jari-Matti Latvala. Diese Entscheidung überrascht ein wenig. Bisher war davon ausgegangen worden, dass Sebastien Ogier, der schon seit einem Jahr für Volkswagen fährt und die Entwicklung des Polo R WRC maßgeblich vorangetrieben hat, zumindest inoffiziell die Nummer eins im Team ist.
Mit dem Münzwurf, der während der Testfahrten in Mexico erfolgte, bewies Volkswagen eindrucksvoll das Gegenteil. "Wir sind gleichberechtigt, es war völlig fair, und das wollte ich auch so", stellt Latvala klar. "Es gibt keine Teamorder, und der Münzwurf war die beste Lösung." Sieger dieser Nummernverlosung war übrigens der Finne, dessen Auto 2013 demnach die Startnummer sieben trägt.
Teamkollege Ogier ist davon jedoch unbeeindruckt: "Ich bin nicht abergläubisch, daher ist mir die Startnummer egal", spielt der Franzose die Entscheidung herunter. "Mit einer Ausnahme: Die Nummer eins. Ich habe zu Jari-Matti gesagt: Okay, du hast den Münzwurf gewonnen, aber ich werde mit die Nummer eins selbst holen'", so die Kampfansage Ogiers.