Volkswagen präsentiert sich auch in Wales weltmeisterlich - Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala führen das Feld nach dem zweiten Tag souverän an
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Volkswagen auch im Nebel und Matsch von Wales nicht zu stoppen. Neun Wertungsprüfungen, sieben Bestzeiten, zwei Polo R WRC in Führung: Die Konstrukteurs-Weltmeister bleiben beim Saisonfinale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) weiter in der Erfolgsspur. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia bauten am zweiten Tag der Rallye Großbritannien ihre Führung im Gesamtklassement vor ihren Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila aus. Die Weltmeister nehmen einen Vorsprung von 20,1 Sekunden mit in den Rallye-Samstag. Nach 160,81 von 311,15 Prüfungskilometern liegen Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula mit dem dritten World-Rally-Car aus Wolfsburg auf der guten sechsten Position des Gesamtklassements.
Tag zwei der Rallye Großbritannien verdient das Prädikat "typisch Wales". Tiefe Pfützen, jede Menge Schlamm und Temperaturen in Richtung Gefrierpunkt bildeten den Charakter der Wertungsprüfungen "Hafren", "Sweet Lamb" und "Myherin", die am Freitag jeweils zweimal durchfahren wurden. Die Volkswagen Piloten zeigten sich unter diesen Bedingungen in Topform: Vier der sechs möglichen Bestzeiten gingen an Ogier/Ingrassia, eine an Latvala/Anttila. Der zweite Durchgang der "Hafren"-WP war sogar fest in Volkswagen Hand - mit den Plätzen eins, zwei und drei für die drei Werksduos.
"Das ist wieder eine typische Rallye Großbritannien, so viel steht jetzt schon fest", meint Ogier. "Man kann sehr leicht mit einem Fehler abfliegen, in der Vergangenheit habe ich die Erfahrung oft genug gemacht. Die Bedingungen sind schwierig, vor allem auf der Prüfung 'Myherin' hat das Grip-Niveau sich oft geändert. Deshalb sind wir nicht immer volles Risiko gefahren. Am Morgen war ich selbst überrascht von meiner Zeit - zum Glück war es eine positive Überraschung. Eine tolle Atmosphäre war auf 'Sweet Lamb', ich bin sicher die vielen Zuschauer hatten ihren Spaß. Man kann fast die komplette Strecke einsehen, mit vielen spektakulären Sprüngen oder der Wasserdurchfahrt."
"Es war nicht ganz einfach, die Streckenverhältnisse richtig einzuschätzen - einige Stellen, die wir für rutschig hielten, boten guten Grip, bei anderen war es hingegen genau anders herum", bestätigt auch Latvala. "Als erstes Auto auf der Strecke hatten wir zudem keine Bremsspuren, an denen wir uns orientieren konnten. Daher war es schwierig, auf Anhieb einen guten Rhythmus zu finden. Ich habe zwar hier und da etwas Zeit liegen lassen, hoffe aber, morgen früh noch einmal angreifen zu können. Wir haben gerade erst Halbzeit und dementsprechend kann noch eine Menge passieren."
"Alles in allem ein guter Rallye-Tag für uns", lautet das Fazit bei Mikkelsen. "Die Bedingungen waren heute nicht einfach, die Wertungsprüfungen sehr rutschig. Ich hatte mit Untersteuern zu kämpfen und musste meist vehement mit der Handbremse nachhelfen, um das Auto richtig anzustellen. Das hat natürlich hier und da Zeit gekostet. Doch selbst auf den Wertungsprüfungen, auf denen wir sauber, schnell und fehlerfrei durchgekommen sind, hat es für die Top-Zeiten nicht ganz gereicht. Jari-Matti und Seb machen derzeit einfach einen großartigen und beeindruckenden Job. Hut ab."
"Ein großartiger Tag für Volkswagen. Bei einer derart fordernden Rallye wie dieser hier in Wales nach etwa der Hälfte der Distanz auf den Plätzen eins, zwei und sechs zu liegen, ist ein umwerfendes Teamergebnis" freut sich Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito. "Sebastien ragt heute erneut heraus, seine Leistung war wieder Meisterklasse. Doch auch Jari-Matti steht seinem Teamkollegen in nichts nach und hat stets absolute Topzeiten abgeliefert. Ebenfalls stark im Rennen liegt Andreas. Alles in allem bin ich stolz auf unsere Jungs. Wir freuen uns auf die kommenden Tage, an denen die neue Startreihenfolge nach dem Rallye-Zwischenstand womöglich für Extra-Würze sorgen wird. Morgen starten die Besten zum Schluss des WRC-Feldes."