Hayden Paddon hat in den ersten beiden Rallyes mit dem Hyundai i20 WRC viel gelernt - Er ortet Steigerungspotenzial und will sich für die kommende Saison empfehlen
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Seit der Rallye Sardinien sitzt Hayden Paddon in einem dritten Hyundai i20 WRC. Der Neuseeländer gilt spätestens seit seinem dominanten Titelgewinn der Produktionswagen-WM 2011 als Toptalent. Allerdings war die Finanzierung einer kompletten Saison in einem Word-Rally-Car lange die große Hürde. Bei Hyundai erhielt der 27-Jährige schließlich die Chance, sich bei sieben Rallyes zu beweisen. Nach Sardinien sammelte er zuletzt in Polen als Achter die ersten Punkte. Die nächsten geplanten Rallyes sind Finnland und Australien.
Paddon verbrachte zuletzt einige Tage in seiner Heimat, bevor die Vorbereitungen auf die schnelle Schotterrallye in Finnland beginnen. 2014 ist für den Neuseeländer in erster Linie ein Lernjahr. "Bisher wurden mir die Augen geöffnet. Wir sind von einem Familienteam mit einer Mannschaft von acht Leuten ins Hyundai-Werksteam gekommen. Hier betreuen 156 Leute drei Autos", zieht Paddon beim 'Timaru Herald' einen Vergleich.
"Alles ist so viel größer und viel schneller. Mit diesen Autos fährt man deutlich schneller. Der Hyundai ist sehr gut zu fahren. Bei 95 Prozent scheint er einfach zu fahren zu sein, aber man muss sehr mutig sein, um 100 Prozent herauszuholen." Deshalb ortet Paddon in den technischen Passagen Nachholbedarf. Vor allem in den kurvigen und engen Abschnitten kann er fahrerisch noch zulegen. "Es wird alles aufgezeichnet, wodurch viele Analysen der Daten gemacht werden."
"Ich habe herausgefunden, dass ich das Auto in engeren Passagen überfahre. Ich muss besser durch die Kurven fahren, damit sich mein Tempo am Kurvenausgang erhöht." Das kostet Zeit, die sich über eine lange Prüfung summiert. In Polen hatte Paddon viereinhalb Minuten Rückstand auf Sieger Sebastien Ogier (Volkswagen). Etwas mehr als zwei Minuten fehlten auf seinen Teamkollegen Thierry Neuville, der bei Hyundai die Messlatte darstellt.
Volkswagen ist Hyundai aber noch einen großen Schritt voraus. Nur in einzelnen Prüfungen konnten Neuville, Juho Hänninen und Dani Sordo mit schnellen Zeiten glänzen. Über eine gesamte Rallye ist der Rückstand noch beträchtlich. Hyundai entwickelt derzeit einen Nachfolger für den i20, in den die gesammelten Erkenntnisse einfließen. Das Auto wird erst im Frühling 2015 einsatzbereit sein.
Auch Paddon ist in die Entwicklungsarbeit eingebunden: "Im Moment ist der i20 nicht so schnell wie der Volkswagen Polo. Wir werden aber mit Fortdauer der Saison immer besser. Wenn die Prüfungen unserem Auto liegen, dann sind wir fast so schnell wie unsere Gegner", sieht der 27-Jährige das Potenzial. Ob Paddon auch im kommenden Jahr für Hyundai fahren wird, ist noch nicht entschieden.
Der aktuelle Vertrag enthält die sieben Rallyes in dieser Saison. Mit Ausnahme von Neuville hat sich Hyundai noch nicht zur Fahrersituation für 2015 geäußert. Paddon will natürlich bleiben und im Ideallfall die komplette Saison bestreiten. "Das ist mein großes Ziel. Ich weiß, dass Hyundai mit meinen Fortschritten soweit zufrieden ist. Ich weiß auch, dass es einige Möglichkeiten gibt, mich zu steigern. Ich möchte nicht Siebter oder Achter werden. Ich will mich verbessern, damit ich gewinnen kann."