Paddon fiebert Sardinien entgegen: "Ein Traum wird wahr"

, 13.03.2014

Der Neuseeländer Hayden Paddon wird ab Sardinien einen dritten Hyundai steuern - Für den 27-Jährigen eröffnet sich die erste große Chance in der Rallye-WM

Hayden Paddon steht vor einer ganz großen Chance: Der Neuseeländer wird aber der Rallye Italien mit einem dritten Hyundai i20 WRC an den Start gehen und insgesamt sieben Läufe bestreiten. Damit kann der Produktionswagen-Weltmeister des Jahres 2011 sein Talent in der Topklasse zeigen. "Für mich ist ein Traum wahr geworden. Schon als die ersten Gespräche stattfanden, konnte ich es kaum glauben, vor allem weil es in den vergangenen Jahren finanziell so schwierig war", sagt der 27-Jährige bei 'WRC-live'. "Realistisch gesehen wäre ich ohne dieser Chance nicht in der Rallye-WM. Es ist genau im richtigen Moment zustande gekommen."

Hyundai ist in dieser Saison in die WRC eingestiegen. Nun folgt der unerfahrene Neuseeländer, der erst einen Start in einem WRC-Boliden (Ford, Spanien 2013; Anm. d. Red.) in seiner Vita stehen kann. Gemeinsam mit Hyundai will Paddon wachsen. "Es ist ein perfektes Umfeld für uns. Ich habe es immer genossen Autos zu entwickeln. Das habe ich in Neuseeland ständig getan. Da ich in ein neues Team komme, kann ich mit dem Team gemeinsam wachsen."

"Es ist anders, als wenn ich in ein etabliertes Team gekommen wäre. Es arbeiten viele gute und erfahrene Leute bei Hyundai. Für mich ist es der richtige Platz, um zu lernen und mich als Fahrer weiterzuentwickeln", ist er überzeugt. Einmal hat er den Hyundai i20 auch schon gefahren: "Ich bin vor einigen Wochen einen kleinen Shakedown gefahren. Es war sehr schön und sofort einfach zu fahren. Das Auto ist noch sehr jung und in einem frühen Entwicklungsstadium."

"Es gibt verschiedene Herangehensweisen, wie man ein Auto entwickelt. Andere Teams haben das hinter verschlossenen Türen gemacht", spricht Paddon Volkswagen an. "So wie es Hyundai gemacht hat, setzen sie sich natürlich Kritik aus. Aber man kann bei Tests nicht das Umfeld des Wettbewerbes nachstellen. Man sieht im Service-Park, dass das Team zwar noch nicht gewinnen wird, aber es wird daran gearbeitet, damit wir hoffentlich bald in dieser Position sind."

Mit den sieben Einsätzen will sich Paddon auch für das Stammcockpit neben Thierry Neuville empfehlen. Mehrere Fahrer kommen für 2015 dafür in Frage: Dani Sordo, Juho Hänninen, Chris Atkinson und nun eben auch Paddon. "Ich weiß auch nicht mehr. Wenn man aber eine gute Leistung zeigt, erhält man vielleicht eine Chance. Das muss ich in diesem Jahr machen."

"Ich muss gute Leistungen bringen und hoffentlich ergibt sich für das nächste Jahr ein Vollzeitstammplatz. Für mich ist diese Saison komplett anders. Ich muss mich zunächst nicht über die Finanzierung sorgen. Wir haben nun die Ressourcen und können uns komplett auf die Arbeit konzentrieren." Schon bei der Rallye Mexiko absolvierte Paddon die Recce und war im großen Hyundai Service-Park anzutreffen.

In der Rallye-WM gab es zwar schon Fahrer aus Australien und Neuseeland, doch einen Weltmeister gab es nicht. In der Formel 1 ist Australien eine erfolgreiche Nation. Neuseeland ist mit Scott Dixon in der Indycar-Serie erfolgreich vertreten. "Es geht um die Finanzierung", spricht Paddon den Knackpunkt an. "Der Sport ist auch nicht so groß wie in Europa. Man sieht an mir, dass man es schaffen kann. Man muss hart arbeiten."

"Die Leute haben viel Leidenschaft für den Rallye-Sport", spricht er die Fans in seiner Heimat an. "Die Begeisterung ist auch groß, wenn man die Größe des Landes bedenkt. Für mich war es immer ein Traum. Als ich die Pirelli-Scholarship gewonnen habe, war das das Sprungbrett. Natürlich hat mir der PWRC-Titel einen großen Schub verliehen. Allerdings wurde es danach wieder etwas schwerer."

Nun bereitet sich Paddon intensiv auf Sardinien vor, wo vom 5. bis 8. Juni gefahren wird. "Die ersten beiden Rallyes muss ich ins Ziel kommen und Erfahrungen sammeln. Mit Fortdauer der Saison kommen Rallyes, die ich schon kenne. Dort möchte ich den Nummer-2-Fahrer des Teams heraufahren. Sollte ich Thierry nahekommen, dann wäre mein Ziel erfüllt. Ich kann auch von meinen Teamkollegen lernen, auch ihre Arbeitsweise außerhalb des Autos. Hoffentlich werde ich selbst dadurch ein besserer Fahrer."

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