Nach Carlos Sainz haben nun auch Stephane Peterhansel und Cyril Despres ihre ersten Testkilometer im neuen Dakar-Boliden von Peugeot hinter sich
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Im Januar wird Peugeot nach 25 Jahren Abwesenheit wieder bei der Rallye Dakar an den Start gehen. Das Aufgebot umfasst ein Drei-Wagen-Team mit hochkarätigen Fahrern und einem komplett neu entwickelten Wüstenboliden: Carlos Sainz, Stephane Peterhansel und Cyril Despres werden jeweils einen Peugeot 2008 DKR pilotieren.
Derzeit läuft bei Peugeot in Vorbereitung auf das Dakar-Comeback ein intensives Testprogramm. Auf dem Testgelände im französischen Chateau Lastours griffen nun erstmals alle drei Werksfahrer ins Lenkrad, nachdem beim Shakedown nur Sainz im Auto gesessen war. Peterhansel, seines Zeichens elfmaliger Dakar-Sieger (sechsmal auf dem Motorrad, fünfmal im Auto) erkennt im Vergleich zu seinen jüngsten Einsätzen einen großen Unterschied.
"Der Umstieg in ein zweiradgetriebenes Auto verändert alles. Ich bin es gewohnt, wie eine Stoffpuppe im Cockpit herumgeschleudert zu werden. Der Peugeot 2008 DKR verhält sich da deutlich effizienter und angenehmer. Die Radaufhängung steckt Schläge sehr gut weg. So kann ich Schlaglöcher jetzt mit 120 oder 130 km/h anstatt mit 80 km/h durchfahren. Das erfordert natürlich eine entsprechende Umstellung des Fahrstils", bekennt der Franzose, der zuletzt den allradgetriebenen Mini All4-Racing über die Pisten der Rallye Dakar scheuchte.
Despres, seines Zeichens fünfmaliger Dakar-Sieger der Motorradwertung, wird den Wüstenklassiker im kommenden Januar erstmals mit einem Auto in Angriff nehmen. Als Beifahrer von Sainz beim Shakedown des Peugeot 2008 DKR verschaffte sich Despres einen ersten Eindruck. Beim großangelegten Test in Chateau Lastours saß er nun erstmals selbst am Steuer.
Dabei unterlief Despres ein Schaltfehler, der zur Folge hatte, dass "der Motor leicht überdrehte". Ungeachtet dessen zeigt sich der Umsteiger vom Motorrad ins Auto absolut begeistert: "Es war verrückt und tausendmal besser als ich es mir hätte vorstellen können. Das, obwohl ich noch lange nicht Vollgas gegeben habe und somit das volle Potenzial noch gar nicht abgerufen habe."
Sainz hat keinen Zweifel daran, dass Despres die Umstellung von zwei auf vier Räder ähnlich gut gelingen wird wie es einst bei Peterhansel der Fall war. "Stephane und andere haben gezeigt, dass sich Motorradfahrer sehr schnell an die neuen Gegebenheiten gewöhnen können und auch im Auto zu starken Leistungen fähig sind. Ich weiß, dass Cyril ein erstklassiger Fahrer ist und bin überzeugt, dass er sich gut schlagen wird. Natürlich stehe ich ihm mit Rat und Tat zur Seite, wenn er meine Hilfe braucht", so Sainz, der die Rallye Dakar 2010 in der Autowertung gewann.