Peugeot startet den Angriff zum Dakar-Sieg: Tausende Testkilometer in Marokko absolviert - Carlos Sainz vom Konzept überzeugt
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Die meisten Rennserien gehen spätestens im November zu Ende und die Fahrer und Teams verabschieden sich in die Winterpause. So absolvierte die Rallye-WM am vergangenen Wochenende in Wales das Saisonfinale. Andernorts laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. In eineinhalb Monaten beginnt die Rallye Dakar in Südamerika. Ein mit Spannung erwartetes Projekt ist die werksseitige Rückkehr von Peugeot. Die Franzosen haben in den vergangenen Monaten den 2008 DKR getestet und weiterentwickelt.
Im kommenden Januar werden die Topstars Stephane Peterhansel, Carlos Sainz und Cyril Despres mit dem neuen "Löwen" angreifen. Nun haben die Franzosen gemeinsam mit Sponsor Red Bull das endgültige Design des 2008 DKR vorgestellt. Nach sieben Monaten im schwarzen Karbon-Look erstrahlt der neue Bolide in seinem Wettbewerbs-Design. "Es sieht so viel aggressiver aus", findet Despres, der schon bei KTM mit Red Bull zusammengearbeitet hat.
Auch Sainz war bei seinem Volkswagen-Erfolg mit Farben des österreichischen Energy-Drink-Herstellers unterwegs. Für Peterhansel ist die Zusammenarbeit neu, denn der Franzose wurde bei X-raid von Monster unterstützt. Peterhansel geht auf die Details des Designs ein: "Da der Bereich um das Cockpit in weiß gehalten ist, schützt uns das etwas vor der Hitze. Ich bin mit Autos mit schwarzem Dach gefahren und kann sagen, dass das ein großer Unterschied ist."
Das Design ist aber nur nebensächlich. Peugeot tritt im Januar gegen die übermächtigen Mini an. Vor allem in Marokko wurden tausende Testkilometer absolviert. Peugeot-Sportdirektor Bruno Famin sieht das Projekt auf Kurs: "Unser Testprogramm hat gezeigt, dass unser technisches Konzept gut funktioniert. Trotzdem befindet sich das Auto noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Es ist also wichtig, vorsichtig zu bleiben."
"Obwohl wir große Ambitionen haben, gehen wir an die Sache mit Bescheidenheit heran", betont Famin. Er weiß, dass bei einem Abenteuer wie bei der Dakar viel schiefgehen kann. Erfolg ist nie garantiert. "Da wir uns entschieden haben, unser Programm mit der schwierigsten Rallye zu starten, werden zweifellos unvorhergesehene Dinge und Probleme auftreten. Es ist deshalb wichtig, dass wir einen Schritt nach dem anderen machen. Bei unserem ersten Antritt ist es unser vorrangiges Ziel, mit so vielen Autos wie möglich durchzukommen."
Für Despres hat nach seinen Erfolgen auf dem Motorrad mit dem Wechsel in die Automobil-Klasse ein neuer Karriere-Abschnitt begonnen. Bei der Entwicklung vertraut Peugeot vor allem auf die reichhaltige Erfahrung von Peterhansel und Sainz. Der zweifache Rallye-Weltmeister und Dakar-Sieger von 2010 ist vom Konzept des 2008 DKR überzeugt: "Das Team hat ein einzigartiges und innovatives Auto entwickelt."
"Es verspricht für das unterschiedliche Terrain sehr vielseitig zu sein. Das Konzept funktioniert gut", sagt Sainz. " Das Testprogramm hat gezeigt, dass es ein sehr schnelles Auto ist. Die Zuverlässigkeit ist bei diesem neuen Projekt natürlich noch nicht zu 100 Prozent gegeben." Nun beginnt der Countdown, denn die Rallye Dakar startet bereits in 48 Tagen. Am 20. November werden die Trucks mit dem Equipment nach Südamerika verschifft. Nach einem letzten Test in Marokko Anfang Dezember werden die drei Boliden per Luftfracht über den Atlantik geflogen.