Der dritte Tag brachte noch einmal Bewegung im Feld, Ford konnte am Ende nicht völlig zufrieden sein.
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Mikko Hirvonen hat die Rallye Polen gewonnen und damit den neunten Sieg seiner Karriere gefeiert. Gleichzeitig übernahm der Finne damit erstmals seit seiner Heimrallye im vergangen Jahr wieder die Führung in der Weltmeisterschaft. Auch am heutigen Tag hielt sich der Ford-Pilot aus allen Problemen heraus und kontrollierte das Geschehen sicher von der Spitze.
Dabei hatte sich Daniel Sordo im Kampf um den Sieg bereits frühzeitig verabschiedet, als er auf der ersten Tagesetappe an einer Einmündung aufgrund eines fehlerhaften Aufschriebs von der Straße abgekommen war. Zwar hatte er die Rallye fortsetzen können, doch mit fast einer Minute Rückstand auf Hirvonen, schien der Ford Doppelsieg zu diesem Zeitpunkt ungefährdet.
Umso stärker wurde die Freude bei Ford über Hirvonens Sieg durch den Ausfall Jari-Matti Latvalas getrübt. Auf dem 2,5 Kilometer langen, die Rallye abschließenden Super Special, kollidierte der Finne mit einer Metallbarriere und brach sie die linke Aufhängung. Ein Fehler, der zu diesem Zeitpunkt mehr als 50 Sekunden vor Daniel Sordo liegend, auch seine Rolle im Team wieder ernsthaft in Gefahr bringen könnte.
So durfte sich Sordo trotz seines Fehlers am Ende noch über Rang zwei freuen und verschaffte sich auch im Kampf um Rang drei in der Fahrerwertung wieder deutlich an Luft. Ebenfalls Grund zur Freude hatte Henning Solberg, der auf Rang drei nach der Rallye Argentinien zum zweiten Mal in diesem Jahr auf das Podest fuhr. Nachdem er noch am Freitag lange unzufrieden mit dem Setup gewesen war, mehr als nur ein versöhnliches Ergebnis.
18,6 Sekunden hinter seinem Bruder erreichte Petter Solberg das Ziel, der auch heute nicht ganz von Problemen verschont blieb. Aufgrund eines abhanden gekommenen Ölmessstabs auf der ersten Tagesetappe sprühte Öl auf seine Windschutzscheibe und beeinträchtigte seine Sicht.
Mit etwas mehr als vier Minuten Rückstand auf die Spitze konnte Matthew Wilson an diesem Wochenende derweil das Tempo seines Teamkollegen Henning Solberg nicht ganz mitgeben, doch auch Rang fünf war nach dem Ausfall in Griechenland ein respektables Ergebnis. 18,1 Sekunden hinter Matthew Wilson sorgte Krzysztof Holowczyc für den dritten Stobart-Piloten unter den ersten Sechs. Gleichzeitig verbesserte er damit seine eigene Bestmarke aus Argentinien, wo er 1998 Rang sieben erzielt hatte.
Der ging bei dieser Rallye schlussendlich noch an Sébastien Loeb, der so zumindest eine Nullrunde vermeiden konnte. Der Citroen-Pilot profitierte davon, dass seine Markenkollegen Conrad Rautenbach und Evgeny Novikov das Tempo herausnahmen und ihm so noch zwei WM Punkte ermöglichten.
Zuvor war der gestern noch viertplazierte Sebastien Ogier nach Bestzeit auf der ersten Tagesetappe auf der 16. Prüfung mit Motorproblemen ausgefallen. Damit beendete Conrad Rautenbach die Rallye auf Rang acht als bestplatzierter CJT-Pilot, während Evgeny Novikov auf Position neun zumindest noch zwei Konstrukteurspunkte sammeln konnte.
Nach der Rallye Polen steht nun fest, dass Sébastien Loeb mit lediglich sieben Punkten aus den letzten drei Rallyes tatsächlich seinen gesamten Vorsprung von ehemals 20 Punkten auf Mikko Hirvonen wieder verspielt hat. Damit hat Hirvonen die WM-Führung übernommen und liegt vor seiner Heimrallye nun einen Punkt vor dem Rekordweltmeister. Anders gestaltet sich das Bild weiterhin in der Konstrukteurswertung: Hier kam Citroen durch Jari-Matti Latvalas Ausfall mit einem blauen Auge davon und konnte die eigene Führung auf Ford am Ende sogar noch um zwei Punkte auf jetzt 17 Punkte Vorsprung ausbauen.