Prodrive will im kommenden Jahr wieder zwei MINI-Boliden einsetzen und als "Werksteam" gelten - Viel hängt vom neuen Promoter und der Finanzierung ab
© Foto: xpbimages.com
Für die kommende WRC-Saison sind noch viele Fragen offen: Bleibt Sebastien Loeb oder hört er auf? Wird Ford erneut auf Jari-Matti Latvala setzen? Wie sieht der Kalender im Detail aus und wie gestaltet sich die Promoter-Situation? Fix ist der Einstieg von Volkswagen. Fragezeichen drehen sich auch noch um MINI. Prodrive will im kommenden Jahr wieder mit zwei Autos und als vollwertiges Werksteam antreten. Ob es auch soweit kommen wird, ist noch offen. Die Finanzierung ist die größte Herausforderung. Trotz der Podestplätze Ende 2011 gelang es Prodrive nicht, einen Hauptsponsor an Land zu ziehen. Deshalb wurde das Programm auf sieben Rallyes heruntergefahren und Kris Meeke konnte bei gar keiner Rallye starten.
Seit der Trennung von BMW ist das MINI Team Portugal als Werksteam eingeschrieben, darf aber keine Punkte für die Herstellerwertung sammeln. Die Erfolge waren auch überschaubar. Lediglich Neuzugang Chris Atkinson konnte zuletzt in Deutschland mit Platz sechs glänzen. Die Planungen im Prodrive-Team laufen für die kommende Saison. Bislang war Prodrive auch die treibende Kraft hinter dem MINI-Projekt, denn im Laufe des aktuellen Jahres wurde mit der 01B-Version nachgelegt.
"Unser primäres Ziel ist es, im kommenden Jahr ein komplettes Programm zu absolvieren", wird Prodrive-Direktor Richard Taylor von 'Autosport' zitiert. "Es ist klar, dass MINI und die WRC sehr gut zusammenarbeiten. Es ist eine sehr starke Marke und wir wollen zwei starke Fahrer, die das Potenzial nutzen können. Einer davon ist Dani Sordo. Er ist sehr gut und wir hätten gerne, dass er weiterhin ein Teil des Teams bleibt. Bevor wir aber nicht konkret bestätigen können was wir tun werden, wird das schwierig."
Sordo will naturgemäß die komplette Saison bestreiten und eine Chance auf den WM-Titel haben. Ob er sich ein weiteres Jahr wie 2012 antun wird, ist mehr als fraglich. Es steht und fällt alles mit dem lieben Geld. Die schwache Vermarktung der WRC ist für diese Situation auch nicht förderlich. Viel wird von der nächsten Sitzung des FIA Weltrates Ende September abhängen, denn es wird erwartet, dass dann der neue Promoter vorgestellt wird. "Die Promotion ist ein Problem das gelöst werden muss", meint Taylor.
"Das Fehlen eines Promoters und der Fernsehübertragung war einer der Gründe für das Zögern. Wenn wir einen glaubhaften Promoter haben, dann können wir etwas unternehmen." Ein Opfer der Situation ist Meeke geworden. Statt seine erste volle WRC-Saison zu bestreiten, muss der Brite zusehen und hat keinen einzigen WM-Lauf gestartet. "Er ist ein guter Fahrer und ich würde ihn gerne wieder im Auto sehen", wünscht sich Taylor.
Ob Meeke noch eine richtige Chance in der WRC erhalten wird, steht derzeit in den Sternen. "Ich fühle mich in diesem Jahr wie ein Politiker. Die Werksplätze sind beschränkt, also habe ich an meinen Verhandlungsfähigkeiten gearbeitet", wird der IRC-Champion des Jahres 2009 vom 'Redbulletin' zitiert. "Wir suchen weiter nach einer Lösung. Ich möchte in meiner Karriere nicht so weit gekommen sein und dann nicht um Siege kämpfen können."