Der Volkswagen-Pilot war der Schnellste bei der ersten Zeitenjagd der Akropolis, stellt sich für die erste Wertungsprüfung aber lieber hinten an
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Die "Rallye der Götter" machte ihrem Namen am Freitagvormittag in puncto Wetter alle Ehre: Bei sonnigen 25 Grad Celsius ging es auf 3,1 Kilometer Schotter unweit von Athen, um den sechsten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zu eröffnen. Der aktuelle Sonnenkönig des Championats nutzte das Kaiserwetter für eine royale Vorstellung im Qualifying: Volkswagen-Star und Tabellenführer Sebastien Ogier setzte in 2:14.563 Minuten die Bestzeit und war damit 1,104 Sekunden schneller als die Konkurrenz.
Klar, dass es für den Franzosen keinen Grund zur Klage gibt: "Ich bin mit allem zufrieden", so Ogier, der sich für den zehnten und letzten Startplatz bei der ersten Wertungsprüfung am Abend entschied - darüber hatte er reichlich gegrübelt: "Wenn du das Risiko auf dich nimmst und als erster Fahrer auf die Strecke gehst, um gute Bedingungen zu haben, kann man vielleicht 20 Sekunden auf einen Konkurrenten verlieren, der sich dazu entscheidet, als Letzter zu starten."
In 2:15.667 Minuten auf Rang zwei des Qualifyings landete Dani Sordo. Der Spanier konnte sich nicht so recht entscheiden, ob er nun Luftsprünge machen oder angesichts eines Rückstandes von 1,1 Sekunden auf der Ministrecke in Ehrfurcht erstarren sollte. "Ich bin glücklich mit der Zeit, aber verglichen mit Ogier", grübelt der Citroen-Star, zeigt sich aber wenigstens mit dem Handling seines Werks-DS3 zufrieden. Der Drittplatzierte Jewgeni Nowikow (Ford) war trotz 1,2 Sekunden Differenz am Limit: "Ich habe versucht, Druck zu machen", so der Russe.
Latvala erlebt Waterloo
Auf den Rängen vier und fünf klassierten sich mit Thierry Neuville und Mads Östberg zwei weitere Ford-Vertreter. Während der Belgier einen rutschenden Fiesta RS WRC und schlechte Sicht in mehreren Passagen beklagt, hadert der Norweger mit Furchen auf der Piste - er musste sich mit einer beschädigten Heck-Stoßstange ins Ziel schleppen. Sein Landsmann Andreas Mikkelsen ließ seinen Polo R WRC an einem Stück, musste sich von Ogier mit einem Rückstand von 2,4 Sekunden aber deklassieren lassen.
Mit Nasser Al-Attiyah und Mikko Hirvonen gehörten die Plätze sieben und acht zwei Citroen-Fahrern. Neunter war Jari-Matti Latvala, für den der Ogier-Vergleich mit 3,4 Sekunden Differenz noch weniger schmeichelhaft ausfällt. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung: "Das war eine schlechte Zeit", schäumt der Finne, der den Rallye-Sieg als Akropolis-Ziel ausgegeben hatte. "Ich verstehe nicht, warum. Das Handling stimmte nicht, in zwei oder drei Kurven bin ich gerutscht." Martin Prokop (Ford) und Khalid Al-Qassimi (Citroen) komplettierten das Klassement.
Bei der Wahl der Startplätze agierten alle Piloten konservativ und entschieden sich für eine Position möglichst weit hinten - das verspricht bessere Streckenbedingungen auf dem losen Schotter des Peloponnes. Nur Mikkelsen wagt den Besuch im Kasino, er geht als Dritter auf die Strecke. Offenbar erhofft sich der Volkswagen-Nachwuchsmann davon bessere Sicht, der schon im Qualifying zahlreiche Piloten behindert hatte.
Die Qualifying-Zeiten:
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 2:14.5 Minuten
02. Dani Sordo (Citroen) +1,1 Sekunden
03. Jewgeni Nowikow (Ford) +1,2 Sekunden
04. Thierry Neuville (Ford) +1,6 Sekunden
05. Mads Östberg (Ford) +2,0 Sekunden
06. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +2,4 Sekunden
07. Nasser Al-Attiyah (Citroen) +2,7 Sekunden
08. Mikko Hirvonen (Citroen) +2,8 Sekunden
09. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +3,4 Sekunden
10. Martin Prokop (Ford) +4,8 Sekunden
11. Khalid Al-Qassimi (Citroen) DNS
Die Startreihenfolge für die erste Etappe:
01. Khalid Al-Qassimi (Citroen)
02. Martin Prokop (Ford)
03. Andreas Mikkelsen (Volkswagen)
04. Jari-Matti Latvala (Volkswagen)
05. Mikko Hirvonen (Citroen)
06. Nasser Al-Attiyah (Citroen)
07. Mads Östberg (Ford)
08. Thierry Neuville (Ford)
09. Jewgeni Nowikow (Ford)
10. Dani Sordo (Citroen)
11. Sebastien Ogier (Volkswagen)