Kimi Räikkönen weiß aus seiner WRC-Zeit, wie schwierig die Umstellung ist - Der Finne glaubt, dass Robert Kubica mit mehr Erfahrung besser werden wird
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Die Formel 1 bezeichnet sich gerne als Königsklasse des Motorsports, doch die Fahrkünste der Rallye-Asse werden ebenfalls hoch geschätzt, obwohl Sebastien Ogier, Thierry Neuville und Co. nicht so sehr im Rampenlicht stehen wie Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Co. Die Aufmerksamkeit, die Formel-1-Fahrer auf sich ziehen, spürt derzeit Robert Kubica. Der Rallye-Einstieg des Polen wird genau beobachtet und seine häufigen Unfälle kritisiert. Kubica sitzt in diesem Jahr erstmals am Steuer eines WRC-Fahrzeugs und plant eine längere Karriere in der Rallye-WM.
Dagegen verlor Kimi Räikkönen nach zwei Jahren die Lust an Rallyes. 2010 und 2011 fuhr der Formel-1-Weltmeister von 2007 in der WRC und verabschiedete sich anschließend wieder in die Formel 1. Große Erfolge blieben dem "Iceman" verwehrt, er konnte aber einige Ergebnisse in den Top 10 vorweisen. "Man kann beide Rennsportarten nicht vergleichen. Wenn du in der Formel 1 einen Fehler machst, sind da riesige Auslaufzonen", vergleicht Räikkönen bei 'Sport Bild'.
"Die brauchst du allerdings, um permanent am Limit zu fahren. In der Rallye stehen am Straßenrand Bäume. Du musst das Risiko viel mehr kalkulieren. Aber ich sage ja: Wenn ich in der Formel 1 keinen Spaß mehr hätte, wäre ich nicht hier." Und genau das Terrain macht den entscheidenden Unterschied aus. Auch bei der Rallye Portugal unterlief Kubica ein kleiner Fehler in der vierten Wertungsprüfung.
Er schnitt eine Kurve, obwohl sie nicht im Aufschrieb verzeichnet war. Da Kubica an den Linien erkannte, dass die vorausfahrenden Fahrzeuge diese Kurve geschnitten hatten, machte er es auch. Allerdings traf Kubica mit dem rechten Vorderrad einen Baum, die Achse knickte ab und der Ausfall war besiegelt. Glück gehört im Motorsport ebenso dazu. Räikkönen weiß, wie schwierig der Rallye-Sport ist.
Auch er hatte in seiner kurzen WRC-Zeit einige Unfälle. "Ja, und ich weiß, wie schwierig es ist, diese Autos am Limit schnell zu bewegen. Dabei passieren eben auch mal Fehler - und die haben größere Auswirkungen als hier in der Formel 1." Dennoch glaubt der Finne, dass sich Kubica mit gewonnener Erfahrung in der Rallye-WM durchsetzen wird können. "Trotzdem: Robert hat den Speed, und je mehr Erfahrung er sammelt, desto besser wird er auch einschätzen können, wann er pushen kann und wann nicht."