Eine Woche vor der Rallye Deutschland stellen Sebastien Ogier, Juha Kankkunen und Kollegen im Scirocco-R-Cup ihr Talent auf der Rundstrecke auf die Probe
© Foto: Red Bull/GEPA
Sechs WM-Titel und 75 Siege bei WM-Läufen: Diese eindrucksvolle Bilanz weisen die vier Rallye-Stars auf, die beim Lauf des Volkswagen-Scirocco-R-Cups am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring in der Legenden-Wertung starten. Die Drift-Asse Markku Alen, Juha Kankkunen, Carlos Sainz und Sebastien Ogier messen sich nur eine Woche vor der Rallye Deutschland in der Eifel mit den 21 Stammfahrern des Markenpokals.
Mit seinen 28 Jahren ist Ogier der Youngster der Legenden-Starter in der Eifel. Der Franzose ist der erste Pilot, den Volkswagen für seinen 2013 beginnenden Einsatz mit dem Polo R WRC in der Rallye-WM verpflichtet hat. Der WM-Dritte von 2011 bestreitet diese Saison mit einem Fabia in der leistungsschwächeren S2000-Klasse, vor allem um wichtige Daten und Erkenntnisse für Volkswagen Motorsport für den bevorstehenden WM-Einstieg zu sammeln. Dabei gelangen ihm in der ersten Saisonhälfte nicht nur sechs Klassensiege, sondern auch fünf Platzierungen in den Top 10, mitten unter den PS-stärkeren WRC-Fahrzeugen.
"Eine Woche vor der Rallye Deutschland ist der Start im Scirocco-R-Cup eine schöne Abwechslung, ich freue mich riesig darauf", sagt Ogier. "Bei meinem Race-of-Champions-Sieg habe ich schon mal das Auto gefahren und es macht fast so viel Spaß wie mein Rallye-Auto. Allerdings kann man mit einem Fronttriebler nicht wirklich gut driften, aber darauf kommt es ja auch nicht an. Gegen Legenden wie Juha, Carlos oder Markku anzutreten ist eine tolle Sache - ich bin sicher, dass sie nichts von früher verlernt haben."
Alen verspricht "Maximum Attack"
Der Finne Alen gewann 1978 den FIA-Cup, den Vorläufer der Rallye-Fahrer-Weltmeisterschaft. Insgesamt siegte er bei bei 19 WM-Rallyes. 1986 und 1988 wurde er jeweils Vizeweltmeister. "Ich habe schon öfter in meiner Karriere Rundstreckenrennen bestritten", sagt Alen. Sein Talent auf der Rundstrecke bewies der 61-Jährige schon 1980 bei einem Start beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans und 1995 bei vier Gastrennen in der DTM für Alfa Romeo. "Sie waren immer eine schöne Abwechslung. Ich hoffe, meine alten Rallye-Kollegen und ich können die legendäre Zeit der WM im Scirocco-R-Cup noch einmal aufleben lassen. Ich werde jedenfalls wie immer 'Maximum Attack' geben.
Alens Landsmann Kankkunen, war mit vier Titeln (1986, 1987, 1991 und 1993), 23 Lauf-Siegen und 821 WM-Punkten lange Zeit Rekordhalter in der Rallye-Weltmeisterschaft. 1988 gewann er zudem die Rallye Dakar. "Ich freue mich, erneut im Volkswagen Scirocco R-Cup antreten zu können - vor allem, da ich diesmal sehr viele Bekannte aus meiner aktiven Rallye-Zeit wiedertreffe", so der Finne. "Der Legenden-Cup ist für uns alte Hasen eine tolle Sache, denn wir haben die Chance zu zeigen, was wir noch drauf haben."
"Meine bisherigen Starts im Cup-Scirocco haben mir sehr viel Spaß gemacht, denn das Auto ist mit seiner innovativen Technik wie dem Bio-Erdgas-Antrieb und dem Push-to-pass-System sehr interessant", meint Kankkunen. Bereits zweimal startete der Finne im Scirocco R-Cup. Beim Saisonfinale 2010 in Hockenheim wurde er Zweiter der Legenden-Wertung. Ein Jahr später an gleicher Stelle war er sogar bester Legenden-Starter.
Sainz kennt Scirocco und Ring
Der Spanier Carlos Sainz gehörte nahezu zwei Jahrzehnte zur absoluten Weltspitze im Rallye-Sport. 24 seiner 180 WM-Rallyes gewann "El Matador", holte zudem 1990 und 1992 die WM-Titel. 2010 siegte Sainz im VW Touareg bei der Rallye Dakar. Für Volkswagen war Sainz auch schon beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf der Rundstrecke im Einsatz. Im Scirocco R-Cup startete er 2010 beim Saisonauftakt in Hockenheim und wurde Dritter in der Legenden-Wertung. Derzeit ist der zweifache Rallye-Weltmeister als Markenbotschafter zudem in die Testarbeit mit dem VW Polo R WRC eingebunden.
"Nürburgring ist ein Synonym für faszinierenden Motorsport. Deshalb ist es eine Freude, hier mit dem Scirocco R-Cup anzutreten", meint Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. "Das Rennen auf der kürzeren Sprint-Variante bietet den Fans auf den Tribünen tolle Renn-Action und dank unseres Push-to-pass-Systems auch viele Überholmanöver. Zudem ist unser Legenden-Rennen mit vier Rallye-Stars der Extraklasse extrem gut besetzt. Diese Driftkünstler werden auch auf der Rundstrecke für unsere Stammfahrer eine echte Herausforderung sein."