Tag der Außenseiter: Wladimir Wasiljew gewinnt die fünfte Etappe der Rallye Dakar vor Yazeed Al-Rahji - Giniel de Villiers verliert Zeit auf Nasser Al-Attiyah
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Faustdicke Überraschung auf der fünften Etappe der Rallye Dakar. Im Windschatten der Sieganwärter legte der Russe Wladimir Wasiljew die 458 Kilometer von Copiapo nach Antofagasta am schnellsten zurück und holte sich den Tagessieg. Der Mini-Fahrer war im Ziel um 20 Sekunden schneller als Yazeed Al-Rahji und dessen Co-Pilot Timo Gottschalk im Toyota. Somit gingen alle bisherigen fünf Etappen an Mini-Fahrer. Auch US-Boy Robby Gordon (Buggy Gordini) erwischte einen problemlosen Tag und feierte den dritten Platz.
Von diesem Trio spielt in der Gesamtwertung nur Al-Rahji eine Rolle. Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah (Mini) kam am Donnerstag zwar als Erster ins Ziel, am Ende wurde es Tagesrang vier. Dennoch baute Al-Attiyah seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus, denn Giniel de Villiers mit Co-Pilot Dirk von Zitzewitz (Toyota) büßte zwei weitere Minuten ein. Damit hat Al-Attiyah bereits ein Polster von 10:35 Minuten auf den schnellen Hilux. Al-Rahji hält mit 20 Minuten Rückstand weiterhin den dritten Rang.
Am Donnerstag bestand die fünfte Etappe zunächst aus einer 174 Kilometer langen Verbindungsstrecke, bevor der lange gewertete Abschnitt begann. Das Terrain bestand aus schnellen Straßen, einigen Anstiegen und Abfahrten und auch aus dem gefürchteten "Fesh-Fesh" - einem puderartigen Sand, unter dem sich allerlei Gefahren verbergen konnten. Nach dem Ziel mussten weitere 65 Kilometer bis ins Biwak nach Antofagasta zurückgelegt werden.
Licht und Schatten gab es einmal mehr bei Peugeot. Stephane Peterhansel hielt mit dem fünften Tagesrang gut mit und war somit auch einen Tick schneller als de Villiers. Allerdings musste Cyril Despres auch heute lange anhalten. Der Grund war diesmal ein gebrochenes Rad und der Franzose wartete lange auf den Assistenz-Truck. Carlos Sainz spielt nach seinen gestrigen Problemen keine Rolle mehr. Titelverteidiger Joan "Nani" Roma (Mini) meldete sich heute als Neunter im Tagesklassement.
Großes Pech hatte Guerlain Chicherit: Der Buggy des Franzosen fing schon nach drei Kilometern Feuer. Chicherit konnte den Brand zwar löschen, doch die Dakar war für ihn somit beendet. Am Freitag zieht der Dakar-Tross von Antofagasta Richtung Iquique weiter. Die Autos und Trucks legen im Laufe der sechsten Etappe eine andere und kürzere Route als die Motorräder und Quads zurück. Auf die Autos und Trucks wartet eine Speziale über 277 Kilometer.
Weitere Informationen in Kürze
Ergebnis der fünften Etappe (Top 10):
01. Wasiljew/Zhiltsow (Mini) - 4:19:18 Stunden
02. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +20 Sekunden
03. Gordon/Campbell (Gordini) +1:25 Minuten
04. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +3:24
05. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +4:04
06. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +5:44
07. Holowczyc/Panseri (Mini) +8:49
08. Roma/Perin (Mini) +10:02
09. Van Loon/Rosegaar (Mini) +11:35
10. Terranova/Graue (Mini) +11:54
Gesamtwertung nach fünf Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 16:53:26 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +10:35 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +20:29
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +48:55
05. Van Loon/Rosegaar (Mini) +53:25
06. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +56:19
07. Wasiljew/Zhiltsow (Mini) +1:09:52 Stunden
08. Lavieille/Maimon (Toyota) +1:13:59
09. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +1:19:17
10. Rakhimbayev/Nikolaew (Mini) +1:21:32