Rallye Großbritannien Tag 1: Loeb vor Hirvonen: Direktes Duell an der Spitze

, 25.10.2009

Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen lieferten sich heute ein enges Duell an der Spitze, die Spannung steigt weiter.

Die erhoffte deutliche Wetterbesserung gegenüber dem Shakedown blieb aus. Temperaturen um neun Grad und einige Regenschauer erwarteten die Piloten am heutigen Morgen und sorgten zusammen mit immer wieder aufkommenden Nebel für die erwartet schwierigen Bedingungen. Das änderte sich auch am Nachmittag nicht als das Wetter zwar insgesamt trockener, die Etappen auf den jeweils zweiten Durchfahrten dafür aber ausgefahren und somit noch rutschiger als am Vormittag waren.

Nachdem sich die beiden WM-Kontrahenten im Shakedown noch zurückgehalten hatten, bestimmten Mikko Hirvonen und Sébastien Loeb heute das Geschehen. Anders als noch vor der Rallye allgemein erwartet war es dabei Loeb der den besseren Start erwischte und mit Bestzeiten auf allen drei Vormittags- prüfungen 8,9 Sekunden Vorsprung auf Hirvonen herausfuhr. Doch der Finne konterte nach dem Mittagsservice und kam mit zwei Bestzeiten wieder näher heran. Im Ziel trennten beide WM-Rivalen lediglich 5,3 Sekunden.

Einen starken dritten Zwischenrang belegte Petter Solberg. Nach seiner gestrigen Bestzeit musste er heute seiner geringen Erfahrung im C4 doch Tribut zollen und konnte dem hohen Tempo der beiden Titelanwärter nicht ganz folgen. Im Tagesziel betrug sein Rückstand auf die Spitze 40,5 Sekunden. Dennoch verlief sein Schotterdebüt im C4 mehr als ansehnlich, so lag er den ganzen Tag deutlich vor seinen Teamkollegen und lieferte sich stattdessen ein enges Duell mit dem zweiten Werks-Citroen, das er am Ende um 1,1 Sekunden gegen Daniel Sordo sogar für sich entscheiden konnte. Sebastien Ogier verlor bei einem Reifenschaden auf der letzten Etappe rund 70 Sekunden und beendete den Tag schließlich rund zwei Minuten hinter dem Duell um das Podium.

Nur 8,8 Sekunden hinter Ogier erreichte währenddessen Henning Solberg auf Rang sechs das Etappenziel. Seine Leistung war dabei umso höher zu bewerten, als der Stobart-Pilot über weite Strecken mit Motorproblemen zu kämpfen hatte. Bereits auf der ersten Etappe verlor er einen Zylinder, der nach einer problemfreien zweiten Etappe auch auf der dritten immer wieder aussetzte. Nachdem ein Wechsel der Zündkerzen im Service keine Abhilfe geschaffen hatte, verlor Solberg auch am Nachmittag weitere Zeit. Dennoch lag er am Ende noch 32,9 Sekunden vor seinem Teamkollegen Matthew Wilson, der seinerseits allerdings mit starken Handlingproblemen zu kämpfen hatte. Eine Mischung aus Differential- und Getriebeproblemen erschwerte ihm insbesonde das Herausbeschleunigen aus langsamen Abschnitten.

Gut eineinhalb Minuten hinter Wilson liegt Conrad Rautenbach derweil auf Kurs zum derzeit letzten WM-Punkt. Allerdings dürfte er morgen Druck von Jari-Matti Latvala bekommen, der mit großen technischen Problemen heute fast sieben Minuten auf die Spitze verlor. Bereits auf der ersten Etappe brach die linke vordere Antriebswelle des Finnen. Doch damit nicht genug, auf der zweiten Etappe versagten auch die vorderen Bremsen vermutlich als Folgeschaden ihren Dienst. Im Mittagsservice konnten diese dann zwar wieder repariert werden, doch der Defekt an der Antriebswelle blieb bestehen, so dass Latvala den Nachmittag quasi mit einem heckgetriebenen Fahrzeug bestreiten musste.

Aaron Burkart setzte hingegen seine Ankündigung, Erfahrung zu sammeln und keine unnötigen Risiken eingehen zu wollen, konsequent um und erreichte knapp acht Minuten hinter der Spitze auf Rang elf das Tagesziel.

Gestern wurde noch gerätselt, inwiefern Loeb und Hirvonen ihr volles Potential gezeigt hätten. Heute ist klar, beide Piloten fahren bei der Rallye Großbritannien wieder einmal in Ausnahmeform. Mit lediglich 5,3 Sekunden Abstand ist der WM Ausgang zum jetzigen Zeitpunkt dabei völlig offen. Für weitere Spannung dürfte zudem auch morgen der Kampf um den letzten Podestplatz zwischen Petter Solberg und Daniel Sordo sorgen, während sich Jari-Matti Latvala bei einer weiteren problemfreien Rallye zumindest noch wieder einige Positionen nach vorne schieben können sollte.

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