Rallye Jordanien: Loeb siegt, Räikkönen punktet: Loeb siegt nach taktischen Spielen

, 04.04.2010

Sébastien Loeb feiert seinen 56. Sieg, Kimi Räikkönen fährt erstmals in die Punkte. Taktikspiele überschatten das Finale.

Sébastien Loeb hat seinen 56. WRC-Sieg und seinern ersten Sieg bei der Rallye Jordanien gefeiert. In der Weltmeisterschaft baute der Franzose seine Führung auf 25 Punkte aus. Bevor es soweit war, galt es allerdings einen chaotischen Tag zu überstehen.

Alle Vorhersagen darüber, wie sich der heutige Tag entwickeln könnte, wurden früh über den Haufen geworden. Die taktischen Spiele in der WRC erreichten einen neuen Höhepunkt. Nachdem es Sebastien Ogier in Folge verspäteter Zwischenzeiten nicht gelungen war, sich gestern hinter Jari-Matti Latvala zurückfallen zu lassen, holte er dieses heute früh nach. Indem er fünf Minuten zu spät zur ersten Wertungsprüfung erschien, erhielt ereine Strafzeit von 50 Sekunden, womit er in der Startreihenfolge auf Rang fünf zurückfiel und Jari-Matti Latvala auf die zweite Position vorrückte.

Daher schickte Ford den gestern weit zurückgefallenen Mikko Hirvonen neun Minuten zu früh aus dem Service und auf die nächste Etappe, so dass er in der Startreihenfolge vor Jari-Matti Latvala auf Rang zwei gelangte, womit dieser wieder auf seine ursprüngliche dritte Position rückte. Daraufhin reagierte wieder Citroen, indem Ogier nun wiederum acht Minuten zu früh eincheckte, womit er sich in der Startreihenfolge vor Sébastien Loeb in die führende Position schob.

Ohne die Strecke als erster Pilot kehren zu müssen, hatte Loeb dann anschließend kein Problem mehr seine Führung zu verteidigen. Mit vier Etappenbestzeiten fuhr er ungefährdet ins Ziel, schlussendlich betrug sein Vorsprung 35,8 Sekunden auf Jari-Matti Latvala. Petter Solberg wurde mit einer weiteren Bestzeit zum einzigen Piloten neben Sébastien Loeb, der an allen drei Tagen eine Bestzeit erzielte. Am Ende wurde er mit Rang drei belohnt.

Daniel Sordo konnte das Tempo des Norwegers nicht mitgehen und erreichte das Ziel 37,5 Sekunden hinter dem Privatpiloten. Matthew Wilson beendete die Rallye auf Rang fünf. Dahinter landete so etwas wie der tragische Held der Rallye. Nachdem Sebastien Ogier heute im Zuge der Taktikspiele 8:50 Minuten an Zeitstrafen kassiert hatte, verlor er nicht nur seinen Podiumsplatz, sondern wurde zeitweise bis auf Rang sieben zurückgereicht. In einem Schlusssprint gelang es ihm danach nur noch, zurück auf Rang sechs zu gelangen. Dass er dabei sogar aus der führenden Position heraus noch eine Bestzeit erzielte, blieb sicher ein schwacher Trost.

Federico Villagra durfte sich währenddessen bereits zum zweiten Mal in Folge über Rang sieben freuen. Kimi Räikkönen wurde auf Rang acht mit seinen ersten WRC-Punkten für ein Wochenende belohnt wurde, an dem er sich beständig gesteigert hatte. Im Laufe des Tages hatten alle Räikkönen-Fans noch einmal den Atem anhalten müssen, nachdem Meldungen kursierten, in Folge derer Räikkönen in Folge eines Reifenschadens ausgerollt sei. Diese bewahrheiteten sich allerdings nicht. So gab es nach derzeitigem Stand wohl ein Problem mit einem Reifen, allerdings trat dieses so nahe des Etappenziels auf, dass der Finne nur wenig Zeit verlor.

Henning Solberg gelang keine Schlussattacke mehr auf den Finnen, so dass er sich frühzeitig mit Rang neun zufrieden geben musste. Auf Rang zehn durfte sich der gleichzeitige Sieger der SWRC-Katgeorie Xavier Pons zusätzlich noch über einen WM-Punkt freuen.

Die Taktikspiele überschatteten heute das Finale der Rallye Jordanien. Während Ford den bereits aussichtslos zurückliegenden Hirvonen einsetzte, um Latvalas Siegchancen zu erhalten, opferte Citroen sogar Ogiers Podestplatz, um Loebs Sieg zu sichern. Eine Thematik, die nicht neu ist, es scheint endgültig an der Zeit, hier zu reagieren. Eine einfache Änderung des Reglements könnte Abhilfe schaffen. So könnten beispielsweise künftig die ersten Zehn einer Rallye ihre Startposition für den folgenden Tag gemäß ihrer Reihenfolge einfach selbst aussuchen, so dass das Problem, einen Tag nicht als Erster zu beenden, nicht länger bestände. Gleichzeitig könnte die Lücke im Reglement, ein Fahrzeug in der Startreihenfolge durch Strafzeiten weiter vorne zu platzieren, geschlossen werden.

Rein sportlich führt in der Weltmeisterschaft nun Sébastien Loeb 25 Punkte vor Jari-Matti Latvala. Mikko Hirvonen fiel auf Rang drei zurück, während sich Petter Solberg an Sebastien Ogier vorbeischob. Kimi Räikkönen reihte sich auf Rang zwölf ein. In der Konstrukteurswertung gab es einen Wechsel an der Spitze. Citroen führt nun mit 14 Punkten vor Ford. Die nächste Rallye findet bereits in zwei Wochen vom 16. bis 18. April in der Türkei statt.

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