Der Weltmeister übernachtet an der Spitze: Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier führt die Rallye Mexiko nach dem ersten Tag an - Kubica legt sein Auto aufs Dach
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Sebastien Ogier führt die Rallye Mexiko, den dritten Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft 2013, nach dem ersten Tag an. Der Volkswagen-Pilot verteidigte auf den abschließenden Wertungsprüfungen (WP) seine Führung und geht mit einem Vorsprung von 26,1 Sekunden auf Mads Östberg (Citroen) in den zweiten Tag der Rallye. Dritter ist Ogiers Teamkollege Jari-Matti Latvala, der einen Rückstand von 42,5 Sekunden aufweist. "Es war ein großartiger Nachmittag, nicht einfach, aber gut", lautete Ogiers Fazit.
Zum Abschluss des Freitags stand zwei Mal die 2,21 Kilometer lange Superspecial auf dem Programm. Üblicherweise stellen diese Zuschauerprüfungen für die Fahrer keine großen Herausforderungen dar, doch Robert Kubica (Ford) zeigte heute, dass auch eine Superspecial ihre Tücken haben kann. Der Pole verbremste sich bei der ersten Durchfahrt am Eingang einer Linkskurve und rutschte gegen den Absperrpoller an der Streckenbegrenzung, wo der Fiesta RS WRC ausgehebelt wurde und auf dem Dach landete.
Kubica und sein Beifahrer Maciej Szczepaniak blieben unverletzt. Das beschädigte Auto wurde von Helfern wieder auf die Räder gestellt und von Kubica aus der Prüfung gefahren. Am Start zum zweite Durchgang der Superspecial wurde Kubica nach Angaben von Szczepaniak von den Streckenposten gehindert. Mit welcher Zeit die Polen gewertet werden, ist derzeit noch unklar, der bisher gute vierte Gesamtrang ist aber weg.
Kubica mit kuriosem Unfall
Doch Kubica war nicht der einzige Fahrer, der an dieser Stelle mit dem schmierigen Asphaltbelag Probleme hatte. Auch Chris Atkinson (Hyundai) verbremste sich dort. Der Australier macht die Lenkung jedoch auf und traf so nur die Kunststoff-Absperrungen, wodurch er seine Fahrt fortsetzen konnte. "Es ist, als sei Öl auf der Strecke, der restliche Asphalt ist nicht so rutschig", kommentierte Atkinson.
Östberg, der nach dem Vormittag noch geführt hatte, zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Tag. "Am Nachmittag hatten wir einige Probleme, aber es ist auch unsere erste Rallye auf Schotter (bei Citroen, Anm. d. Red.). Wenn dann die Strecke wie am Nachmittag besser wird, braucht man Erfahrung - und die haben wir nicht. Wir haben etwas ausprobiert, und das hat nicht funktioniert", sagt er.
Latvala, der am Freitag als WM-Führender als Erster auf die Strecke ging, ordnet seinen Tag wie folgt ein: "Alles in allem war es ein guter Tag. Am Nachmittag war es nicht etwa einfacher, denn durch eine kleine Staubsicht auf der Straße war es immer noch rutschig. Aber wir sind sauber durchgekommen und hatten keine großen Probleme. Am Samstag lautet das Ziel, Östberg anzugreifen." Auf den Citroen-Piloten hat Latvala einen Rückstand von 16,4 Sekunden.
Durch die zahlreichen Ausfälle des Freitags beendete M-Sport-Youngster Elfyn Evans (Ford) den ersten Rallyetag auf einem sehr guten vierten Platz (+ 2:28,7 Minuten). Der 25-Jährige hielt sich an seinen Lernplan und fuhr die Prüfungen konservativ und ohne jedes Risiko, was sich auszahlte. Auf den Positionen fünf und sechs folgen mit Martin Prokop (+ 3:31,1) und Lokalmatador Benito Guerra (+ 5:06,0) zwei weitere Ford-Piloten.
Thierry Neuville beendete den Freitag auf Gesamtrang sieben (+ 5:30,6), dahinter folgt sein Teamkollege Atkinson (+ 6:32,8). Hyundai fährt aus Sicherheitsgründen in der Höhenlage von Mexiko nicht mit voller Motorleistung, weshalb der i20 WRC nicht konkurrenzfähig ist. Neuville zog beim Test unter Rennbedingungen dennoch ein positives Zwischenfazit. "Persönlich bin ich zufrieden mit dem, was wir heute erreicht haben. Wir haben eine Menge gelernt."
Die WRC2-Klasse führt souverän Juri Protasow an. Der Ukrainer hat nach Ausfällen von Konkurrenten wie Nicolas Fuchs und Ott Tänak (alle Ford Fiesta R5) einen beruhigenden Vorsprung von über vier Minuten auf seinen Verfolger Lorenzo Bertelli (Ford Fiesta RRC). Dritter der WRC2 ist Massimiliano Rendina (Mitsubishi Lancer Evo X).
Am Samstag erwarten die Fahrer insgesamt sieben Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 170,08 Kilometern auf dem Programm, darunter mit der 53,69 Kilometer langen "Otates" eine wahre Marathon-Prüfung. Dann sollten auch die heute ausgefallenen Kubica, Tänak, Fuchs und Andreas Mikkelsen unter Rally2-Regel wieder am Start sein.