Die verkürzte achte Etappe der Rallye Dakar musste aufgrund einsetzender Regenfälle abgebrochen werden - Stephane Peterhansel verteidigt Führung knapp
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Am Samstag mischte sich das Wetter in die Rallye Dakar ein. Aufgrund starker Regenfälle musste die achte Etappe von Salta nach San Miguel du Tucuman in Argentinien zunächst verkürzt und schließlich abgebrochen werden. In der Automobilwertung wurde der Stand nach Checkpunkt zwei herangezogen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Nasser Al-Attiyah im Buggy die Nase vorne. Stephane Peterhansel (X-raid Mini) hatte bis dahin über zwei Minuten eingebüßt. Der Franzose verteidigte dennoch die Führung der Gesamtwertung, doch sein Vorsprung auf Al-Attiyah ist auf 28 Sekunden geschrumpft. Das Ergebnis ist noch provisorisch, denn Organisator ASO hat es noch nicht offiziell bestätigt.
Die achte Etappe musste aufgrund starker Regenfälle zunächst verkürzt werden. Ursprünglich hätte es auf dem Weg von Salta nach San Miguel du Tucuman eine zweigeteilte Wertungsstrecke geben sollen. Der erste Teil wurde aufgrund des durchweichten Bodens aus Sicherheitsgründen abgesagt. Einige ausgetrocknete Flussbetten hatten sich in reißende Flüsse verwandelt und bestimmte Wegpunkte konnten nicht angefahren werden. Somit stand nach einer langen Verbindungsstrecke nur noch eine 188 Kilometer lange Wertungsstrecke auf dem Programm.
Es war eine komplett neue Route im Dakar-Roadbook und es sollte sich zeigen, dass die Navigation nicht einfach war. Zunächst lagen bei den Wegpunkten alle Topfavoriten eng beisammen. Lediglich Giniel de Villiers (Toyota) konnte das Tempo nicht halten und fiel um drei bis vier Minuten zurück. Schließlich kamen die Automobile zur Abzweigung bei Kilometer 118. Dort hatten sich zuvor einige Motorradfahrer verfahren und waren dem falschen Weg gefolgt. Viele Spuren zeigten in die richtige Richtung, viele allerdings auch in die falsche. Als Al-Attiyah an diese Stelle kam, blieb er für einige Augenblicke stehen, um sich zu orientieren. Schließlich fuhr der Katari in die richtige Richtung.
Während noch viele Motorradfahrer unterwegs waren, erreichte Guerlain Chicherit (SMG-Buggy) als Erster das Ziel. Als die weiteren Topfahrer ankamen, reihten sie sich alle hinter dem Franzosen ein. Chicherit durfte sich aber nur kurz über den Tagessieg freuen, denn später wurde die Etappe abgebrochen. Ins Ziel kamen außerdem noch Orlando Terranova im X-raid BMW, Robby Gordon (Hummer), der sich auf den letzten Kilometern noch einen schleichenden Plattfuss eingefangen hatte, Joan "Nani" Roma (Mini) und Peterhansel. Der Franzose hatte 12:15 Minuten Rückstand auf Chicherit, doch wie sich später zeigen sollte war das bedeutungslos.
Alle warteten auf Al-Attiyah, doch vom Katari fehlte jede Spur. Den Grund dafür meldete schließlich die Rennleitung: Auf den letzten 30 Kilometern gingen plötzlich heftige Niederschläge nieder. Aus diesem Grund entschied sich die Rennleitung dazu, den Schlussteil der Etappe zu neutralisieren. Viele Fahrer wurden aufgrund des Regens und überfluteter Flüsse aufgehalten. Selbst die ersten Fahrer, die es noch ins Ziel geschafft hatten, hatten über Schwierigkeiten bei einer Flussdurchfahrt berichtet.
Al-Attiyah kam gar nicht bis ins Ziel: "Es lief alles gut für uns. Wir haben das Pedal bis zum Bodenblech durchgedrückt. Alles war normal. Dann kamen wir zu einem Flussbett, aber das Wasser stand drei Meter hoch", berichtet der Katari. "Wir konnten den Rio nicht überqueren. Deshalb riefen wir die Organisatoren an. Sie sagten uns, dass die Etappe nach Checkpunkt zwei neutralisiert wurde."
Gewertet wurde der Stand nach Checkpunkt zwei. Zu diesem Zeitpunkt hatte Al-Attiyah die Nase vorne. Peterhansel hatte zu diesem Zeitpunkt 2:46 Minuten Rückstand auf seinen härtesten Widersacher. Trotzdem konnte der Franzose die Führung des Gesamtklassements behalten, wenn auch nur knapp. Al-Attiyah hatte zu diesem Zeitpunkt den Rückstand auf 28 Sekunden verkürzt. Giniel de Villiers ist im Toyota Hilux weiterhin Dritter. Sein Rückstand auf die Spitze beträgt 45:51 Minuten.
Der Sonntag ist der einzige Ruhetag der diesjährigen Rallye Dakar. Die verbliebenen Teilnehmer können im Biwak in San Miguel du Tucuman ihre Batterien von den Strapazen der ersten Woche aufladen.
Stand bei Checkpunkt 2 der 8. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Cruz (Buggy) - 51:40 Minuten
02. Gordon/Walch (Hummer) +13 Sekunden
03. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +36
04. Roma/Perin (Mini) +2:33 Minuten
05. Terranova/Fiuza (BMW) +2:42
06. Peterhansel/Cottret (Mini) +2:46
07. Alvarez/Graue (Toyota) +4:18
08. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +4:19
09. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +4:34
10. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +4:46
Gesamtwertung nach 8 von 14 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 17:18:09 Stunden
02. Al-Attiyah/Cruz (Buggy) +28 Sekunden
03. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +45:51 Minuten
04. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +50:51
05. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +1:14:55 Stunden
06. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +1:36:24
07. Roma/Perin (Mini) +1:38:14
08. Errandonea/Debron (SMG-Buggy) +2:05:44
09. Terranova/Fiuza (BMW) +2:06:34
10. Thomasse/Larroque (Buggy-MD-Rallye) +2:25:42