Die FIA möchte die Rallye Italien wieder aufs Festland verlegen, nachdem Kritik an der Organisation auf Sardinien lautgeworden ist
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Die Rallye Italien bot am vergangenen Wochenende faszinierenden Motorsport, allerdings klangen am Rande der Veranstaltung auch einige Misstöne mit. So wurden die Organisatoren bei der Zuschauerprüfung am Donnerstagabend in Calgiari von den Zuschauermassen schier überwältigt. "Als wir uns dazu entschieden, nach Cagliari zu gehen, hatten wir mit nicht mehr als 10.000 Fans gerechnet. Am Ende waren es 40.000. Hätte mir das vorher jemand gesagt, hätte ich ihn für verrückt erklärt", wird Organisator Antonio Turitto von 'Autosport' zitiert.
Die Folge des überraschend starken Andrangs: Die Prüfung musste zu Beginn wegen der Zuschauermassen zunächst unterbrochen und am Ende sogar neutralisiert werden. Bei den Teams sorgte zudem der späte Startzeitpunkt für Missmut. Die WRC-Piloten gingen erst kurz vor 22 Uhr auf den 1,3 Kilometer langen Stadtkurs, wodurch der Arbeitstag erst weit nach Mitternacht beendet war.
Auch am Samstag wurde Kritik laut. Durch sehr langen Verbindungsetappen, auf denen nicht mehr als Tempo 50 erlaubt war, erreichten die Fahrer erst Stunden nach dem Ende der letzten Wertungsprüfung des Tages den Service-Park, der sich in diesem Jahr erstmals in Alghero befand. "Diese Rallye ist schön, aber die Organisation ist dem Ganzen nicht gewachsen", fasst Citroen-Pilot Kris Meeke die Kritik zusammen.
Der Brite hat auch gleich einen Lösungsvorschlag: "Sie sollten zurück nach Sanremo und in die Toskana geben. Da könnte es eine der unglaublichsten Rallyes werden." In Sanremo war die Rallye-Weltmeisterschaft bis zum Jahr 2003 zu Gast, ehe der Umzug nach Sardinien erfolgte. Eine Neuauflage der Sanremo im Rahmen der WRC hält Organisator Turitto aber für ausgeschlossen. "Ich wohne in Sanremo und würde die Rallye gerne dort ausrichten, aber es gibt nicht genug Platz in der Stadt", sagt er.
Das sehen freilich nicht alle so. Auch Michele Mouton, WRC-Managerin des Automobil-Weltverbandes FIA würde die Rallye Italien gerne wieder auf dem Festland sehen. "Die FIA ist immer bestrebt, die Rallyes ins Kernland zu verlegen, das bevorzugen wir. Sanremo richtet schon eine Rallye aus, also muss es dort Platz geben...", erinnert Mouton an den Europameisterschaftslauf, der alljährlich dort ausgetragen wird.