Sébastien Loeb spricht im Interview noch einmal über seinen Ausfall in Polen und wirft einen Blick auf das Restprogramm in der WRC.
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Wie siehst du die Situation in der WM vor der neunten Rallye?
Sébastien Loeb: "So wie die Dinge im Moment stehen, ist es schwer einen völlig freien Kopf zu haben, aber ich fühle mich immer noch recht entspannt. Entgegen dem, was einige Leute geschrieben haben, habe ich meine Ferien nicht in einem Formel 1 Simulator verbracht. Ich habe sie genutzt, um einige Zeit für mich zu haben. Einige Freunde haben uns zu Hause besucht und wir haben ein Wochenende mit Mountain Biking, Rafting und Kanu Fahren in den Alpen verbracht. Mit nur noch vier verbliebenen Veranstaltungen werden wir in der WM keine andere Alternative haben, als anzugreifen. Auch wenn man nur kalkulierte Risiken eingeht, kann immer alles passieren, aber das ist es, was diese Meisterschaft so herausfordernd macht."
Wie sehr hat dich dein Ausfall am Eröffnungstag in Polen mitgenommen?
Sébastien Loeb: "Ich habe es in dem Moment nicht sehr gut hingenommen. Wenn ich den Baumstumpf während der Erkundungsfahrten bemerkt hätte, hätten wir ihn notiert und später eine andere Linie gewählt. Ich habe in der Tat exakt so eingelenkt, wie ich es wollte und der Baumstumpf hat die Aufhängung gebrochen. Wie immer wenn wir ein Problem haben, hat unser technisches Team später einen genauen Blick darauf geworfen und ein fertigungsbedingtes Problem gefunden. Sonst hätte die Aufhängung dem Schlag definitiv standhalten können, aber das werden wir wohl nie genau wissen."
Wie wirst du die verbleibenden vier Rallyes angehen?
Sébastien Loeb: "Im letzten Jahr haben wir gesehen, dass wir die Finnen auch bei ihrer Heimrallye schlagen können. Australien wird neu für jeden sein. In Barcelona sollten wir auf dem Papier die Favoriten sein, aber ich bin mir absolut bewusst, wie sehr sich Mikko inzwischen auf Asphalt verbessert hat. Die WM endet dann mit der Rallye Wales, die wir im letzten Jahr gewonnen haben, auch wenn Mikko dort sehr gut zurechtkommen wird. Es verspricht ein sehr enges Finale zu werden. Es könnte natürlich auch auf die ein oder andere Art laufen, wenn einer von uns, eine Veranstaltung nicht beendet. Sollte das passieren, dürfte es für den anderen Piloten wahrscheinlich fast schon unmöglich sein, ohne Fehler des Anderen wieder aufzuholen. Sicher ist jedoch, dass in Finnland zu gewinnen, mir einen psychologischen Vorteil für die letzten drei Rallyes geben würde."