Nachdem Citroen den gestrigen Tag dominiert hatte, schlug Ford heute zurück. Das Team beendete jede Etappe auf den Positionen Eins und Zwei.
© Foto: BP Ford
Sechs Etappen, sechs mal das gleiche Bild: Ford startete heute einen Generalangriff auf die führenden Citroen und konnte seinen Rücktand deutlich verringern. Mann des Tages war Jari- Matti Latvala, der jede der sechs Etappen vor seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen gewann und nun zeitgleich mit diesem auf Position zwei liegt. Sébastien Loeb konnte zwar letztlich einen Vorsprung von 29,4 Sekunden ins Tagesziel retten, allerdings konnte er ob der starken Leistung der Ford Piloten mit seiner Geschwindigkeit nicht völlig zufrieden sein.
Der starken Performance der Ford Piloten fiel auch Daniel Sordo zum Opfer. Der Spanier, der gestern noch mit einem zweiten Platz seine gute Form bestätigt hatte, fiel heute bis auf Position fünf zurück, da er auch Gigi Galli nicht hinter sich halten konnte. Der Italiener arbeitete sich nach seinem gestrigen Reifenschaden heute wie Latvala kontinuierlich nach vorne und unterstrich damit noch einmal seine derzeitige Vormachtstellung im Stobart Team. Sollten Citroen und Sordo morgen wieder zu ihrer gestrigen Geschwindigkeit zurückfinden, ist der Kampf um Position vier allerdings noch nicht entschieden, so trennen Gigi Galli und Daniel Sordo derzeit nur knapp 14 Sekunden.
Auf Position sechs befindet sich nach dem zweiten Tag der Rallye Sardinen Chris Atkinson. Wie zuletzt in Jordanien fährt der Australier ein wenig im Niemandsland und hat kaum mehr Chancen seine Position zu verbessern. Hinter Atkinson komplettieren Henning Solberg und Urmo Aava die Top 8. Per Gunnar Anderrson erlebte abgesehen von einem Dreher, der ihn 20 Sekunden kostete, einen weiteren problemfreien Tag und würde auf Position neun derzeit mit einem Herstellerpunkt belohnt werden.
Sein Teamkollege Toni Gardemeister erlitt auf der vorletzten Etappe einen Aufhängungsschaden und konnte den heutigen Tag nicht beenden. Erneut mit Problemen zu kämpfen hatte auch Petter Solberg. Zunächst haderte er mit einem schlechten Setup, dass die Reifen nicht auf die notwendige Temperatur kommen ließ, und verlor viel Zeit; dann hatte er einen Reifenschaden zu beklagen, der ihn ungefähr fünf Minuten kostete. Nachdem Solberg zwischenzeitlich bis auf Rang14 zurückgefallen war, konnte er sich immerhin wieder bis auf Position zehn nach vorne kämpfen.
Alle die im Vorfeld der Rallye Sardinien von einer sehr selektiven Rallye gesprochen hatten, sahen sich bestätigt. Die Abstände zwischen den Fahrern variierten heute auffällig stark. Dennoch liegt das Feld weiter sehr dicht zusammen. Der fünftplatzierte Daniel Sordo hat nur gut eineinhalb Minuten Rückstand auf die Spitze. Dort fährt auch nach dem zweiten Tag Sébastien Loeb, der mit 29,4 Sekunden normalerweise immer noch auf ein recht sicheres Polster blicken kann. Doch nachdem Latvala heute mehr als eine Minute auf den Franzosen gutmachte, wird sich Loeb kaum in Sicherheit wiegen können, sondern die Flucht nach vorne antreten müssen. Helfen könnte ihm dabei, dass am morgigen Tag nun auch die Ford Piloten in zweiter und dritter Position mit schlechteren Streckenbedingungen rechnen müssen, doch die Rallye Sardinien ist noch lange nicht zu Ende.