Solberg enttäuscht: "Hatten ein wenig mehr erwartet"

, 13.08.2012

Chancenlos in Finnland: Gegen den Speed der Citroen war Petter Solberg in Skandinavien machtlos - Nun soll in Deutschland der nächste Angriff folgen

Mit großen Erwartungen war Petter Solberg nach Finnland gereist. Er und Teamkollege Jari-Matti Latvala hatten gehofft, auf vertrautem skandinavischen Terrain dem Siegeszug von Sebastien Loeb ein vorläufiges Ende zu setzen. Doch daraus wurde nichts. Während Loeb die Rallye gewann, landete der Norweger auf dem undankbaren vierten Platz. "Ich glaube ich kann sagen, dass wir uns alle von Finnland ein wenig mehr erwartet hatten", schreibt Solberg in seinem Blog bei 'Crash.net'. "Aber mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden, und aus Sicht des Teams war es eine gute Veranstaltung."

So weit, so gut, aber im Duell gegen die Werks-Citroen von Loeb und Mikko Hirvonen waren die Ford-Piloten chancenlos."Wir haben getan, was wir konnten, daher war es enttäuschend, dass wir nicht näher bei den Citroen waren", so ein frustrierter Solberg. "Wenn es so eng wie in diesem Jahr zugeht, machen Kleinigkeiten den Unterschied aus. Wir waren über weite Strecken des Jahres vorne dabei, aber in Finnland waren sie uns ein wenig überlegen", muss der 37-Jährige anerkennen.

Außerdem gibt Solberg zu, dass die mehrfachen Abflüge in diesem Jahr bei ihm und seinem Teamkollegen Spuren hinterlassen haben. In Finnland hätten beide möglicherweise etwas schneller fahren können. "Aber das wäre ein großes Risiko gewesen, und in anderen Rallyes haben wir in dieser Situation Fehler gemacht. Daher haben wir zwar Druck gemacht, sind aber nicht über das Limit gegangen", so Solberg, der ernüchtert feststellt: "Es ist frustrierend, wenn du nicht um den Sieg kämpfen kannst, aber was kannst du tun?"

Doch abgesehen vom Rückstand der Ford verlief die Rallye für den Norweger nach Plan: "Wir hatten keine Probleme und ich habe keine Fehler gemacht." Lediglich am Samstagmorgen schlug ein Experiment mit der Abstimmung fehl. "Ich habe nach einer Art Zaubertrick gesucht, der das Auto schneller macht, aber ich habe Zeit auf Jari-Matti verloren", erklärt Solberg. Dies war jedoch das einzige Problem im Verlauf der Rallye.

Daher konnte Solberg trotz des enttäuschenden Ergebnisses die Rallye, die für ihn "eine der besten Veranstaltungen in der Meisterschaft" ist, ein wenig genießen. Vor allem das kompakte Format gefällt dem 37-Jährigen gut. "Am Samstag aufzuhören, ist eine gute Idee. Aber vielleicht sollte der Zieleinlauf etwas früher am Tag sein", findet Solberg. "Dann könnten die Teams noch ein bisschen Feiern. Sie müssen immer bis sehr spät arbeiten, das ist ein wenig schade."

Gefreut hat sich Solberg auch über die Rückkehr der schnellsten Wertungsprüfung in der Rallye-WM. Auf der "Ouninpohja" hielt der Norweger schließlich seit 2004 den Rekord für die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit - bisher: "Es war etwas enttäuschend, den Rekord zu verlieren, aber offensichtlich waren Mikko und Citroen etwa eine halbe Sekunde schneller. So läuft es nun einmal", meint Solberg, der allerdings zufrieden feststellte, dass die Zeiten innerhalb der acht Jahre nur unwesentlich schneller geworden sind.

Vor dem WM-Lauf in Deutschland wird Solberg testen, um den Fiesta WRC weiter zu verbessern. "Wir haben schon eine Idee, was wir ausprobieren wollen", lässt Solberg die Katze jedoch nicht aus dem Sack. Nach seinen Unfällen in den Jahren 2002 und 2004 war der Norweger lange kein Freund der Rallye Deutschland. "Aber das habe ich hinter mir gelassen, jetzt mag ich sie sehr." Dort will Solberg wieder um den Sieg kämpfen, auch wenn das alles andere als einfach wird. "Sebastien war dort in der Vergangenheit immer sehr stark, aber wir müssen ihn und Citroen stoppen und werden ihm das Leben so schwer wie möglich machen", so Solberg.

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