SS3: Loeb baut mit Fabelzeit Vorsprung aus

, 02.08.2012

Mit einer deutlichen Bestzeit in der dritten Sonderprüfung der Rallye Finnland baut sich Sebastien Loeb einen kleinen Vorsprung auf die Verfolger auf

Weltmeister Sebastien Loeb hat auf der ersten kurzen Etappe der Rallye Finnland seine Klasse gezeigt und sich die Führung gesichert. Zwei der drei Bestzeiten gingen an den Citroen-Piloten. Lediglich in der kurzen Superspecial konnte sich Ford-Pilot Petter Solberg durchsetzen. Die dritte Sonderprüfung stand wieder ganz im Zeichen von Loeb. Der Franzose übernachtet mit einem Vorsprung von 7,3 Sekunden auf Jari-Matti Latvala (Ford) und seinen Teamkollegen Mikko Hirvonen. Ford-Privatier Mads Östberg mischt als Vierter ebenso im Spitzenfeld mit, wie Citroen-Junior Thierry Neuville als Fünfter.

Im Ford-Lager war man nicht ganz zufrieden. Trotz dem aktuell zweiten Platz rätselte Latvala über mangelnden Speed und fehlendes Vertrauen. Petter Solberg war mit seinem Fiesta sehr zufrieden, doch in der dritten Prüfung büßte der Norweger sieben Sekunden ein und rutschte in der Gesamtwertung auf den sechsten Platz ab. Es ist aber noch alles offen, denn die Top 6 liegen vor dem langen zweiten Tag innerhalb von lediglich 9,2 Sekunden.

Die erste Etappe der Rallye Finnland ging mit der 14.22 Kilometer langen "Mynnila"-Prüfung zu Ende. Weltmeister Loeb untermauerte mit einer Fabelzeit, warum er in der Rallye-Szene eine Ausnahmestellung hat. Der Franzose nahm der Konkurrenz einige Sekunden ab und vergrößerte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung. "Ich konnte in dieser Prüfung nicht schneller fahren, aber es war eine gute Prüfung. Ich war am Limit, habe aber keine Fehler begangen", sagt er über die perfekte Fahrt. "Ich fühle mich im Moment im Auto sehr gut. Solange ich um den Sieg kämpfen kann, werde ich es versuchen. Das Gefühl war heute sehr gut."

Die drittbeste Zeit stellte sein Citroen-Teamkollege Hirvonen auf, der um 3,5 Sekunden langsamer war. In der Gesamtwertung verbesserte sich der Finne und liegt nach drei Prüfungen zeitgleich mit Latvala auf Platz zwei. 7,3 Sekunden beträgt der Rückstand auf Loeb. Stimmt ihn das Tempo seines Teamkollegen nachdenklich? "Nein, ich mache mir keine Sorgen. Ich liege zwar etwas zurück, aber wir werden es morgen sehen", sagt Hirvonen relaxt. "Manchmal war ich mehr im Graben als auf der Straße. Ich muss morgen auf der Straße bleiben", beschreibt er seinen übersteuernden DS3.

Ford-Duo rätselt

Das Ford-Duo hat auf der dritten Prüfung etwas Boden verloren. Es ist aber noch alles offen. Latvala büßte fünf Sekunden auf Loeb ein und hatte Sorgenfalten im Gesicht. "Es läuft im Moment nicht so gut. Ich weiß nicht warum und habe keine Antwort. Ich habe gedacht, dass ich gut fahre, aber ich habe fünf Sekunden verloren. Das ist viel. Es gibt keine Entschuldigungen. Ich habe hart gepusht und gedacht, dass es eine gute Prüfung ist, aber das war es anscheinend nicht."

In der Gesamtwertung beendete der Lokalmatador den Tag trotzdem als Zweiter. Auch Solberg ließ in SS3 einige Sekunden liegen, nämlich genau 7,7. Damit rutschte der Norweger hinter Östberg und Neuville auf den sechsten Platz ab. "Ich bin mir nicht sicher", rätselt auch Solberg im Ziel. "Es ist schade, denn ich hatte manchmal mit der Traktion zu kämpfen. In der Mitte der Prüfung war es etwas knifflig, aber kein Problem."

Östberg & Neuville mischen mit

Eine starke Leistung zeigte wieder Östberg mit der zweitschnellsten Zeit. Lediglich Loeb war um 3,2 Sekunden schneller. Damit ist der Ford-Pilot in der Gesamtwertung Vierter und mischt wieder mit den Werkspiloten mit. Ist ein Podestplatz möglich? "Mit einer optimalen Rallye. Mir gefallen diese Straßen und ich war hier schon in der Vergangenheit schnell. Ich konnte im Vorjahr mitkämpfen. Meine Zeiten waren am letzten Tag nahe an Petters."

"Bei vielen Rallyes in diesem Jahr kamen wir in eine gute Position und machten dann langsamer, um den Platz abzusichern, anstatt für einen besseren Platz zu kämpfen", meint Östberg über seine bisher erfolgreiche Saison. "In der zweiten Saisonhälfte möchte ich um noch bessere Positionen kämpfen. Wir müssen mehr Speed zeigen und wollen damit bei dieser Rallye anfangen."

Mit dem vorübergehend vierten Platz ist Östberg in Finnland bei der Musik dabei. Auch Youngster Neuville zeigte wieder sein Talent und übernachtet vor Solberg als Fünfter. Die Top 6 befinden sich nach den ersten drei Prüfungen innerhalb von zehn Sekunden. Dahinter geht zu Chris Atkinson (Citroen) auf Platz sieben bereits eine kleine Lücke auf. Dem Rückkehrer fehlen bereits 15 Sekunden auf Loeb.

Die Top 10 runden nach der ersten Etappe die drei Ford-Piloten Jewgeni Nowikow, Ott Tänak und Jari Ketomaa ab. Tänak hatte auf SS2 Probleme mit einer verschmutzen Windschutzscheibe. Auch in SS3 gab es Sichtprobleme bei der untergehenden Sonne. Ketomaa fährt als einziger WRC-Bolide wieder mit DMACK-Reifen. Der Tscheche Martin Prokop (Ford) beendete den ersten Tag als Elfter.

VW-Pilot Sebastien Ogier folgt mit dem Skoda Fabia S2000 als Zwölfter. Sein Teamkollege Andreas Mikkelsen hat durch einen Reifenschaden bereits viel Zeit eingebüßt. Die beiden MINI-Piloten Armindo Araujo und Paulo Nobre haben bereits einen Rückstand von einer, beziehungsweise zwei Minuten und liegen weit außerhalb der Punkteränge.

Am Freitag stehen insgesamt neun Sonderprüfungen auf dem Programm.

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