Stobart vor Rallye Irland: Ruhe vor dem Sturm?

, 31.01.2009

Vor der Rallye Irland klingen die Stimmen im Stobart Team noch etwas zurückhaltend. Solide Punkteränge sind zunächst das Ziel.

Stobart Ford hat gute Erinnerungen an die Rallye Irland. 2007 erzielte Jari- Matti Latvala hier den ersten Podestplatz der Teamgeschichte auf Asphalt. Zusätzlich beflügelt kommt Stobart in die neue Saison durch den Gewinn des "Rallye Business of the Year" eines prestigeträchtigen Preises im Rahmen der "Motorsport Industry Awards". Das Team wurde dabei insbesondere für seine effiziente Arbeit ausgezeichnet, die es ihm im letzten Jahr - trotz eines gemessen an den Werksteams geringen Budgets - immer wieder ermöglichte hatte, gute Ergebnisse einzufahren.

Für Punkte wurden bei der kommend Rallye Henning Solberg und Urmo Aava nominiert. Der Norweger, der erstmals seit langer Zeit in Abwesenheit seines Bruders Petter Solberg an den Start rollen wird, zeigte sich vor der Rallye bescheiden: "Ich habe immer noch nicht viel Erfahrung auf Asphalt, aber 2007 lag ich nach dem ersten Tag in den Top Sechs. Es ist keine echte Asphaltrallye, weil überall Schotter liegt und die Straßen an vielen Stellen sehr dreckig sind, aber mit diesen Bedingungen komme ich schon wieder besser zurecht. Das Schwierigste sind die Hochgeschwindigkeitssektoren mit unvorhersehbaren Bodenwellen. Wir haben im letzten Jahr ein gutes Setup für Asphaltrallyes gefunden und ich denke wir können jetzt zuversichtlicher in die Rallye gehen. Ich möchte die Saison wirklich gut beginnen, ein Top- Sechs Resultat wäre direkt vor meiner Heimrallye eine tolle zusätzliche Motivation."

Auch Urmo Aava, der von vielen Experten als Aufsteiger des letzten Jahres gesehen wurde, übte sich zunächst noch ein wenig in Zurückhaltung: "Bei den Erkundungsfahrten im Jahr 2007 fand ich, das Gripniveau am Schwersten zu verstehen. Dieser Asphalt ist wirklich herausfordernd, besonders auf den Abschnitten, wo Gras in der Mitte der Straße wächst. Diese Rallye wird sicher sehr schwierig, vielleicht sogar schwieriger, als es die Monte Carlo gewesen wäre. Ich hoffe einen guten Rhythmus zu finden, aber noch wichtiger ist, das Auto ins Ziel zu bringen. Es ist sicher keine Rallye, bei der wir attackieren werden. Dieses Jahr ist eine große Chance für mich und Stobart. Nach den Ausstiegen einiger Teams weiß ich, wie glücklich ich sein kann, in so einem starken Team zu sein und ich werde definitiv das Beste aus dieser Chance machen."

Mit Matthew Wilson kann Stobart sogar auf einen Piloten bauen, der die Rallye Irland bereist gewonnen hat. Allerdings liegt sein Sieg bereits seit dem Jahr 2005 zurück, als die Rallye noch kein offizieller Betandteil des WRC Kalenders war. Doch es gibt noch mehr Grund zu Freude, der erst 22-jährige Wilson darf in Irland bereits seinen 50. WRC Start feiern: "Die Rallye Irland ist mit Sicherheit eine besondere Veranstaltung für mich. Nach meinem Sieg 2005, ist es jetzt mein 50. WRC Start. Die Jahreszeit wird die Bedingungen sehr schwer gestalten, schon 2007 war es schwierig, als die Piloten die Kurven schnitten und viel Dreck auf die Strecke warfen. Als erste Veranstaltung im Jahr, wäre es dennoch schön, hier ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Nach dem im Vergleich zu 2007 etwas schwächerem Vorjahr, hofft Stobart in diesem Jahr wieder auf einen Aufwärtstrend. Die Mischung aus Solberg, Aava und Wilson scheint dabei einen guten Kompromiss aus erfahrenen und jungen Piloten darzustellen. Zu Gute sollte dem Team auch der neue Rennkalender kommen, der mit seinen neuen Veranstaltungen grundsätzlich für einige Bewegung im Feld sorgen könnte. Bei der Rallye Irland wird das Team hingegen wohl zunächst erst einmal zurückhaltend agieren. Im Duell mit dem Citroen Junior Team scheinen sichere Punkte das Ziel.

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