FIA-Präsident Jean Todt betont die positive Entwicklung des Motorsports in China und möchte so bald wie möglich auf die Rallye-WM ins Reich der Mitte bringen
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Bisher wird die WRC der ihrer Bezeichnung als Rallye-"Welt"-Meisterschaft nur bedingt gerecht und konzentriert sich weitgehend auf Veranstaltungen in Europa. Auch im nächsten Jahr werden mit den Läufen in Mexiko, Argentinien und Australien nur drei der 13 WM-Rallyes außerhalb Europas stattfinden. Um den für die Automobilhersteller immer wichtiger werdenden asiatischen Raum macht die WRC bisher einen großen Bogen. Doch dies soll sich bald ändern.
Zumindest nach der Vorstellung von FIA-Präsident Jean Todt. Der Chef des Automobilweltverbands möchte lieber heute als morgen einen WRC-Lauf in China in den Kalender aufnehmen. "Wir möchten, das alle FIA-Serien in China fahren", sagt Todt. Bei vielen Meisterschaften ist dies der FIA bereits gelungen. "China hat bereits jetzt ein Formel-1-Rennen, ein WEC-Rennen und ein WTCC-Rennen", zählt Todt auf. "Ich hoffe, dass wir recht bald auch die WRC nach China bringen."
1999 ging die WRC schon einmal in China an den Start, doch dies war bisher ein einmaliges Gastspiel. Derzeit wird die Rallye China im Rahmen der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft (APRC) ausgetragen. In diesem Jahr wurde bereit über eine Rückkehr von China in den WM-Kalender 2014 diskutiert, doch umgesetzt wurden diese Pläne bisher nicht. Vor allem die Hersteller hatten sich kritisch geäußert und das sportliche und organisatorische Niveau der Rallye China in Frage gestellt.
"Wir sollten nicht um jeden Preis nach China gehen. Wenn die Rallye nicht auf WRC-Level ist, dann sollten wir nicht gehen", sagte Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito. Todt hingegen ist der Meinung, dass sich China mittlerweile einen WRC-Lauf verdient habe. "Der Motorsport und die Automobil-Industrie haben sich in China großartig entwickelt. Es siedeln sich viele Hersteller an, die Interesse am Rennsport haben. Wie möchten den Motorsport dort von der Basis her entwickeln und werden unsere Anstrengungen in der Zukunft intensivieren", verspricht der FIA-Präsident.