Turbulenter zweiter Tag bei Rallye Griechenland: Dreikampf an der Spitze

, 02.06.2008

Sébastien Loeb führt auch nach dem zweiten Tag der Rallye Akropolis, doch vorher hatte nicht nur er einen turbulenten Tag zu überstehen.

Die Führung wechselte am heutigen Tag gleich zweimal zwischen den Citroen Piloten: Auf der zweiten Etappe übernahm Daniel Sordo die Führung von seinem Teamkollegen, der einen Reifenschaden erlitten hatte. Auf der elften Etappe hatte der Spanier dann jedoch gleich zwei Reifenschäden zu beklagen und musste beide Ersatzräder verwenden. Nach einem erneuten Defekt auf Etappe zwölf blieb Sordo keine andere Wahl als mit einem defekten Reifen in die 13. Etappe zu gehen, auf der er dann fast viereinhalb Minuten verlor. Loebs defensive Fahrweise zahlte sich damit aus. So hatte der amtierende Weltmeister nach seinen Problemen am Vormittag am Nachmittag bewusst zurückgesteckt, um keine weiteren Schäden zu riskieren.

Auch dem Angriff der Ford Piloten auf Sébastien Loeb war nicht mehr Erfolg beschieden: Der Tag begann wie erwartet, indem die Ford Piloten von ihren frühen Startpositionen zu profitieren wussten und Boden auf die Konkurrenz gutzumachen begannen. Bereits auf der ersten Etappe büßte Sébastien Loeb 16,1 Sekunden auf Hirvonen ein. Doch bei einem Fehler auf der zweiten Tagesetappe beschädigte sich der WM Führende seine Aufhängung und verlor noch vor dem Mittagsservice mehr als zwei Minuten. Auch wenn Hirvonen am Nachmittag wieder rund 35 Sekunden auf Loeb aufholen konnte, war der Zug für den Kampf um die Spitze für ihn damit abgefahren. Sein Teamkollege Jari- Matti Latvala hielt sich am Vormittag schadlos und konnte den Rückstand auf Sébastien Loeb auf 47,4 Sekunden verkürzen. Allerdings ereilte ihn auf der elften Etappe ein Defekt am Turbolader, der ihn mehr als dreieinhalb Minuten kostete. Damit hatte auch er keine Chance weiter Druck auf den führenden Citroen Piloten auszuüben.

Gewinner des Tages waren somit die Solberg Brüder. Mit konstant guten Zeiten und einem problemfreien Tag halbierte Petter Solberg den Rückstand auf Loeb und liegt nun mit 28,7 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz. Auch wenn der Norweger am heutigen Tag nicht mit Bestzeiten glänzte, verschaffte er Subaru damit eine glänzende Ausgangssituation für den letzten Tag. Sein Bruder Henning schob sich derweil in seinem Stobart Ford bis auf Position drei nach vorne und konnte über den ganzen Tag gesehen sogar sieben Zehntelsekunden auf Loeb gutmachen!

Auf Platz vier liegt nun trotz seiner Probleme Mikko Hirvonen. Mit fast zwei Minuten Rücktand auf Henning Solberg kann er aus eigener Kraft allerdings nicht mehr auf das Podium kommen. Urmo Aava verteidigte seinen starken fünften Platz, während sich Matthew Wilson auf Position sechs nach vorne schieben konnte. Dahinter folgt Daniel Sordo, der ohne seine Reifenprobleme heute die Führung übernommen hätte und sich möglicherweise den Vorwurf gefallen lassen muss, gerade im Vergleich zu seinem Teamkollegen zu stark attackiert zu haben.

Auf Position acht liegt Jari- Matti Latvala, der heute zwar nicht - wie noch am gestrigen Tag - deutlich schneller als sein Teamkollege Hirvonen war, sich ohne die technischen Probleme aber auf jeden Fall in die Spitzengruppe geschoben hätte. Die Top Ten komplettieren Conrad Rautenbach und Toni Gardemeister. Da beide PH Sport Piloten und Matthew Wilson nicht punktberechtigt sind, könnte Suzuki damit wichtige Punkte gegenüber Munchi´s gutmachen, zumal Federico Villagra mit gebrochener Aufhängung bis auf Position 20 zurückfiel. Keinen guten Tag erlebte auch Chris Atkinson: Der Subaru Pilot schied bereits vor der zweiten Tagesetetappe mit Elektronikproblemen aus, als sich sein Subaru nicht mehr starten ließ.

Der heutige Tag der Rallye Griechenland bot das, was die Meisten bereits für den gestrigen Tag erwartet hatten. Aufängungs- und insbesondere Reifenschäden ließen das Feld weit auseinander fallen und bescherten den Teams einige Probleme. Auffallend war dabei, dass am heutigen Tag letztlich die Fahrer profitierten, die taktisch fuhren und nicht voll attackierten. So erzielten die drei erst Platzierten heute keine einzige Etappenbestzeit. Während Hirvonen auf Position vier aus seinen drei und Gigi Galli auf Position 36 aus seinen zwei Bestzeiten nur sehr begrenzten Nutzen ziehen konnten. Diese Tendenz könnte sich auch am morgigen Tag fortsetzen, wenn insbesondere die führenden Piloten versuchen dürften, ihre Positionen ins Ziel zu retten. Doch letztlich hat jeder aus dem Führungstrio noch Siegchancen, denn schon ein weiterer Reifenschaden könnte alles wieder durcheinander würfeln.

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