Volkswagen freut sich über die WP-Bestzeiten von Andreas Mikkelsen und Sebastien Ogier in Australien, möchte diese aber nicht überbewerten
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Auf der ersten Etappe der Rallye Australien entschieden Zehntelsekunden über Sieg und Niederlage. Am Ende des Tages konnte Volkswagen diese engen Duelle für sich entscheiden. Nach dem Sieg von Andreas Mikkelsen auf der WP1 gewann Sebastien Ogier die zweite Wertungsprüfung (Coffs 2). Für die 1,6 Kilometer benötigte der WM-Führende im Polo R WRC nur 1:23.1 Minuten und war exakt eine Zehntelsekunde schneller als Mikkelsen und Kris Meeke (Citroen), die zeitgleich ins Ziel kamen.
"Ganz schön glatt", sagt Mikkelsen, der kurz in eine Streckenbegrenzung gerutscht war. "Zum Glück hat mein Auto dabei keinen Schaden abbekommen." In der Gesamtwertung führt Mikkelsen mit 2:45.3 Minuten vor Meeke (+0,9 Sekunden) und Jari-Matti Latvala im Polo R WRC, der weitere 0,5 Sekunden zurückliegt. "Es lag mehr loser Schotter auf der Piste als erwartet", erklärt Latvala.
Ogier benötigte für die ersten beiden Wertungsprüfungen des zehnten WM-Laufes insgesamt nur eine Zehntelsekunde mehr und ist aktuell Vierter. "Die Rallye beginnt morgen erst richtig", meint der Franzose, der anders als die meisten Konkurrenten mit harten Reifen gestartet war. "Ich hebe mir die weichen Reifen lieber auf." Für die gesamte Rallye stehen den Piloten maximal 16 weiche Reifen (aus einer Gesamtzahl von 28) zur Verfügung.
"Nach dem frühen Aus bei der Rallye Deutschland ist das Ziel in Australien, wieder auf dem Podium zu landen", kündigt Ogier an. "Natürlich will ich hier gewinnen und weitere wichtige Punkte auf dem Weg zum WM-Titel holen. Das Qualifying lief war zwar nicht zu 100 Prozent optimal, aber ich bin zufrieden."
"Auch wenn mich Kris Meeke mit seiner starken Zeit überrascht hat, haben wir bei den rutschigen Schotterbedingungen hier in Coffs Harbour eine gute Startposition", fährt er fort. "Entscheidend ist sowieso die Rallye und die geht erst ab morgen richtig los. Die Natur hier in Down Under ist wirklich faszinierend. Das einzige wovor ich mir etwas Sorgen mache, sind die Schlangen draußen im Busch - von daher bin ich froh, im Auto zu sitzen."
Spitzenreiter Mikkelsen freut sich über die gute Zusammenarbeit mit seinem Beifahrer: "Zwei kurze Testtage, zwei Durchgänge Freies Training, das Zeittraining und die zwei Super-Special-Stages heute - viel mehr habe ich mit Paul Nagle als meinem Co-Piloten noch nicht bestritten. Umso besser, dass unsere Zusammenarbeit bisher absolut reibungslos läuft. Doch so richtig werden das erst die kommenden drei Rallye-Tage zeigen."
"Ich freue mich auf die kommenden Tage", sagt Mikkelsen. "Und wenn ich Volkswagen oder Sebastien Ogier beim Kampf um die WM-Titel in irgendeiner Form helfen kann, würde ich das gern tun. Dass der Auftakt mit Platz eins und zwei auf den Zuschauerprüfungen für uns richtig gut verlief, ist in dieser Hinsicht eine gute Nachricht."
"Die Zuschauerprüfungen in Coffs Harbour", ergänzt Latvala, "waren ein kurzes Warm-up, ab morgen folgen drei sehr unterschiedliche und anspruchsvolle Tage - angefangen von engen, technisch anspruchsvollen Strecken über schnelle, flüssige Abschnitte bis hin zu schmalen Pisten durch die Wälder."
"Das Qualifying", fährt er fort, "ist mir leider nicht ganz gelungen: Ich war mit dem weicheren Reifentyp wohl etwas zu vorsichtig, dementsprechend früh muss ich in die Prüfungen starten. Da die Rallye für alle sehr schwierig werden dürfte, ist dadurch aber noch nichts verloren. Nachdem die zurückliegenden Rallyes in Finnland und Deutschland nicht zufriedenstellend waren, hoffe ich sehr, hier wieder ein gutes Ergebnis einzufahren und möglichst viele Punkte für die Herstellerwertung zu holen."
Volkswagen-Sportdirektor Jost Capito ergänzt: "Die beiden Zuschauerprüfungen heute haben einen stimmungsvollen Auftakt zur Rallye Australien gebildet. Doch eine große sportliche Aussagekraft haben sie nicht. Sie helfen lediglich dabei, mit einem guten Gefühl in die kommenden Tage zu starten, wenn es richtig ernst wird. Die Rallye Australien ist extrem fordernd, sowohl für Fahrer und Beifahrer als auch für das Material. Hier ist volle Konzentration gefragt. Doch unser Team, die Fahrer und Beifahrer haben gezeigt, dass sie von Beginn an hellwach sind."
Am Freitag stehen sechs Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von rund 91 Kilometer auf dem Programm.