Nach dem totalen Triumph von Volkswagen in der WRC stellt sich die Frage, wie die Wolfsburger diese Saison noch toppen können - Jost Capito kennt eine Antwort
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"2013 wollen wir aus eigener Kraft um Top-Drei-Platzierungen kämpfen" - so hatte Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito vor gut einem Jahr die Ziele seines Teams in der Premieren-Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft beschrieben. Heute muss man dem Team aus Hannover attestieren, dass dies gelungen ist - allerdings schon gleich bei der ersten Rallye des Jahres. Was dann folgte, war eine Saison, wie sie wahrscheinlich nicht einmal die größten Optimisten im Hause Volkswagen für möglich gehalten hätten.
Am Ende der Saison stehen nicht weniger als zehn Siege bei 13 Rallyes sowie die WM-Titel für Sebastien Ogier (Fahrer), Julien Ingrassia (Beifahrer) und in der Herstellerwertung zu Buche. Und Capito wird nicht müde zu betonen, wie überraschend dieser Triumphzug für ihn und die Mannschaft kam. "Wir hätten niemals erwartet, irgendeine Meisterschaft zu gewinnen, und nun haben wir alle drei gewonnen."
Nachdem Volkswagen schon im ersten von zunächst drei geplanten Jahren in der WRC sämtlich sportlichen Ziele erreicht hat, stellt sich die Frage, wie das Team diese Leistung 2014 noch überbieten soll. "Die Erwartungen werden nicht geringer. Das zweite Jahr sollte besser als das erste werden", gibt auch Capito zu. Für den Motorsport-Direktor ist die eigentliche Herausforderung die völlig veränderte Ausgangssituation.
"Wir waren die Jäger und werden im nächsten Jahr die Gejagten sein. Das ist eine völlig andere Situation", so Capito. "Wir müssen konzentriert und mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben", lautet daher seine Vorgabe. "Unsere Gegner werden im Winter einen guten Job machen und stark zurückkommen. Die Autos sind sich recht ähnlich, daher müssen wir einfach nur konzentriert nach Monte Carlo gehen und unsere Arbeit machen."
Beim Rückblick auf die Saison findet Capito dann doch noch einen Makel, den es 2014 auszumerzen gilt: "Was uns noch fehlt, ist unsere Heimrallye, und wir haben unseren Bossen versprochen, dass wir das gerade biegen." Ausgerechnet das Heimspiel war die einzige Rallye des Jahres, bei der kein Volkswagen-Pilot auf dem Podium stand, nachdem Ogier und Teamkollege Jari-Matti Latvala nach Unfällen weit zurückgefallen waren. Andreas Mikkelsen hatte wegen einer Verletzung seines Beifahrers Mikko Markkula erst gar nicht zur Rallye Deutschland antreten können.