Rob Huff entschuldigt sich nach der Startkollision im zweiten Rennen bei Nick Catsburg und Nestor Girolami - Aber war die Strafe wirklich nötig?
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Alle Menschen machen Fehler, auch Ex-Weltmeister. Rob Huff versaute sich und Nestor Girolami das Hauptrennen bei der dritten Saisonstation der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Budapest. Nach einem schlechten Start von der Pole-Position auf Position vier zurückgefallen, versuchte der Münnich-Pilot, in der zweiten Spitzkehre wieder Boden gutzumachen. Dabei fuhr er Nick Catsburg ins Heck und schob ihn in dessen Teamkollegen Nestor Girolami. Für den Argentinier war das Rennen daraufhin gelaufen.
Huff, der sich eine Durchfahrtsstrafe für die Aktion einfing, nimmt die Aktion auf seine Kappe: "Ich hatte einen Volvo vor und einen neben mir, sodass ich eingebaut war. Dann ging es schief. Ich habe meinen Bremspunkt zwar richtig gesetzt, doch das Fahrzeug vor mir bremste etwas früher. Aus meiner Position heraus konnte ich die Kurve nicht sehen. Aber wenn man jemanden von hinten trifft, dann trägt man selbst die Schuld."
Girolami musste das Rennen aufgeben. Zunächst beschimpfte er im Eifer des Gefechts Catsburg, konnte aber zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass dieser lediglich Spielball der Kräfte war. "Wie schon in Monza lag dieser Vorfall außerhalb meiner Kontrolle", gibt der Argentinier zu Protokoll, als er sich halbwegs beruhigt hat. "Rob hat Nicky getroffen, der dann in mich geknallt ist. Dabei ist etwas gebrochen und ich musste aufgeben. Das ist ein enttäuschendes Wochenende, weil jemand anders einen Fehler gemacht hat, für den ich büßen musste, aber wenigstens hat unser Speed gepasst." Er kann sich mit Rang vier aus dem Eröffnungsrennen trösten.
Als einziger ohne große Blessuren kam Catsburg aus der Nummer heraus. Der Niederländer fuhr einen zweiten Platz im Hauptrennen nach Hause, nachdem er im Eröffnungsrennen Fünfter geworden war. "Es tut mir wirklich leid für Nestor", sagt er. "Er hätte ein gutes Resultat verdient. Aber Kompliment an Rob, dass er den Vorfall auf seine Kappe nimmt. Das zeichnet einen Gentleman aus." Mit dem Podiumsresultat rückte Catsburg auch auf Rang zwei in der Weltmeisterschaft vor.
Die Durchfahrtsstrafe gegen Huff wurde im Fahrerlager kritisch beäugt. Eine solch harte Strafe für ein eigentlich geringeres Vergehen hat es in der WTCC selten gegeben. "Wenn man sich im Vergleich dazu einige Aktionen von Tarquini ansieht, für die er straffrei blieb...", war ein häufig zu hörender Kommentar bezüglich dieser Entscheidung.