Erstmals seit über 10 Jahren findet eine WM-Rallye auf Schotter und Asphalt statt - doch den Teams steht nur eine Reifenart zur Verfügung...
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Der dritte Lauf zur Rallye Weltmeisterschaft WRC findet auf der beliebten Ferieninsel Zypern statt. Doch für die Werksfahrer von Ford und Citroen, sowie auch für alle anderen Teilnehmer, wird das Wochenende auf der Mittelmeer-Insel alles andere als ein entspannender Kurzurlaub. Es wartet eine ganz besondere Herausforderung: zum ersten Mal seit 1996 wird eine Rallye auf zwei unterschiedlichen Bodenbelägen gefahren.
Auf der ersten Etappe am Freitag erwartet die Piloten jede Menge Grip. Frisch asphaltierte Straßen, die bereits früher Bestandteil der Schotter-Rallye waren, werden in diesem Jahr viel schneller gefahren. Zudem macht der erste Tag auf Asphalt fast die Hälfte aller Wertungsprüfungs-Kilometer aus. Erst am Samstag und Sonntag, also für die Etappen zwei und drei, wechselt man den Untergrund - nun wird, wie man es für Zypern kennt, auf losem Schotter gefahren.
Harter Sonntag
Eigentlich wäre das Wochenende für die Teams keine große Herausforderung. Doch die Kostensenkungspläne der FIA schreiben vor, dass an einem Wochenende lediglich eine Reifenart gewählt werden darf. So werden die Fahrer am Freitag auf Schotter-Reifen über einige der schnellsten Asphalt-Prüfungen der Saison rasen. Immerhin gewährt man - wegen der großen Beanspruchung der Gummis - am Freitag zwei zusätzliche Reifen.
Spätestens am Samstag wird das Tempo drastisch gedrosselt. Auf den engen und kurvenreichen Wertungsprüfungen im Bergland über dem Rallye-Zentrum Limassol müssen die Piloten äußerst vorsichtig zu Werke gehen. Überall lauern große Steine, es ist höchste Konzentration gefragt und trotzdem sind Reifenschäden an der Tagesordnung. Wie langsam die Prüfungen wirklich sind, zeigt ein Blick in die Statistik: 2006 betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers lediglich 67 km/h.
Insgesamt müssen Loeb & Co ihre Boliden über 332,07 Wertungskilometer prügeln - Langeweile wird mit Sicherheit nicht aufkommen, denn nur eine WP wird mehr als einmal befahren. Und sicher kann sich seiner Sache am Samstagabend niemand sein... Am Sonntag stehen zwar nur drei Prüfungen auf dem Programm, zwei davon sind mit 30 und 40 Kilometern aber sehr lang. Eine späte Entscheidung der Rallye ist damit nicht ausgeschlossen.