Die M-Sport-Piloten peilen im Vorfeld der Großbritannien-Rallye Podiumsplätze an, wissen aber um die knifflige Aufgabe und die trickreichen Wetterverhältnisse
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Ford wartet in der laufenden Saison der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) noch auf einen Sieg. Da wäre die Rallye Großbritannien am kommenden Wochenende die beste Gelegenheit, dem ein Ende zu machen - schließlich genießt die M-Sport um Malcolm Wilson in den walisischen Wäldern Heimvorteil. Mads Östberg hat das längst verinnerlicht und freut sich: "Diese Veranstaltung fühlt sich an wie ein Zuhause. Die Straßen und die Fahrbahnoberfläche sind ähnlich zu dem, was ich aus Norwegen kenne."
Sieben Mal war der Skandinavier als Aktiver beim traditionellen Saisonabschluss dabei. "Das hilft", sagt er über seine große Inselerfahrung und spricht von einem seiner "Lieblinge" im Kalender. Tipps für die Konkurrenz bleibt er trotzdem schuldig: "Es gibt kein Geheimnis, um schnell zu sein, man muss sich einfach mit den Bedingungen anfreunden und zuversichtlich sein. Die Etappen liegen meinen Fahrstil", so Östberg, dem der sechste Rang in der WM-Gesamtwertung praktisch nicht mehr zu nehmen ist.
"Wirklich trickreich", findet der 26-Jährige die Wertungsprüfungen, die er als Chance begreift: "Rutschige Straßen können herausstreichen, wie wettbewerbsfähig wir sind. Ich will ganz bestimmt um eine Top-3-Platzierung kämpfen." Jewgeni Nowikow stapelt da etwas tiefer: "Ilka (seine österreichische Beifahrerin Minor, Anm. d. Red.) und ich waren zuletzt mehrmals unter den Top 5, das soll weitergehen." Der Russe steuert darauf zu, die Saison auf dem sechsten Platz des WM-Klassements zu beenden.
Der Mann aus Moskau weiß: "Für einen Fahrer ist die größte Herausforderung der ständige Wechsel der Gripverhältnisse. In diesem Jahr sind viele Etappen neu." Er selbst begann seine WRC-Karriere im Jahr 2007 in Großbritannien und zieht daraus Motivation: "Also hält die Rallye für mich eine Menge guter Erinnerungen bereit. Ich war schon einige Male dort und will in diesem Jahr mein bestes Resultat einfahren." Das wäre dann doch ein Podium, schließlich war Nowikow schon in Portugal und Argentinien Vierter.
Außerdem schickt M-Sport noch seine Brötchengeber Nasser Al-Attiyah ins Rennen: "Ich freue mich darauf, die Saison mit dem Team auf einem Höhepunkt zu beenden. Es ist eine Veranstaltung die dem Ford liegt - hoffentlich ist mindestens einer unserer Duos auf dem Podium", zeigt sich der Qatari als Mannschaftsspieler. 2013 war er bei nur drei Einsätzen dreimal Fünfter. "Das wäre ein tolles Ende einer ermutigenden Saison. Ich mag diese Rallye, aber sie ist mit Sicherheit eine Herausforderung. Die Etappen sind sehr schnell und technisch, ihre Besichtigung muss klappen - damit man noch schnell reagieren kann, wenn es ernst wird", erläutert Al-Attiyah.