Die bisherige Tourenwagen-WM wird nach dem Wechsel zum TCR-Reglement in der Saison 2018 nur noch als Weltcup ausgetragen werden
© Foto: FIA WTCC
Aus der Tourenwagen-WM WTCC wird 2018 der Tourenwagen-Weltcup WTCR, in dem das technische Reglement der TCR-Serie zur Anwendung kommt. Dieser Vorschlag des Serienpromoters Eurosport Events wurde am Mittwoch bei der Sitzung des Motorsport-Weltrats (WMSC) des Automobil-Weltverbands FIA in Paris angenommen. Die Serie verliert damit ihren WM-Status, die bisher eingesetzten TC1-Autos wandern ins Museum.
An ihre Stelle treten die TCR-Autos, von denen in den vergangenen drei Jahren hunderte hergestellt wurden. Möglich war dies, nach dem sich Eurosport Events und die FIA mit dem TCR-Promoter WSC um den früheren WTCC-Serienchef Marcello Lotti einig geworden waren. In den Jahren 2018 und 2019 nutzt die nun WTCR genannte Serie das TCR-Reglement. Im Gegenzug werden die internationale TCR-Serie und der europäische Tourenwagen-Cup ETCC eingestellt.
"Wenn man sich das auf dem Papier anschaut, war es für alle die sinnvollste Lösung", sagt Francois Ribeiro, der Chef des Serienpromoters Eurosport Events im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Er (Lotti; Anm. d. Red.) hat ein sehr gutes Konzept erschaffen, das sehr erfolgreich ist. Viele Hersteller haben TCR-Autos gebaut, homologiert und verkauft."
"Wir von unserer Seite können die Serie angemessen vermarkten, zur finanziellen Stabilität beitragen und verfügen auch über die Verbindung zur FIA. So kommt die Serie auf das sportliche und technische Niveau, dass sie verdient", so Ribeiro weiter.
Reine Werksteams werden in der WTCR nicht erlaubt sein, allerdings dürfen die Hersteller Teams technische Unterstützung gewähren. Wie bisher werden die Rennwochenenden aus zwei Tagen bestehen, allerdings werden künftig pro Wochenende drei Rennen gefahren. Nach zwei freien Trainings am Vormittag des ersten Tages wird ein halbstündiges Qualifying und ein erstes Rennen folgen. Am zweiten Tag findet ein zweites Qualifying statt, das über die Startaufstellungen des Eröffnungs- und Hauptrennens entscheidet.
Maximal 26 Autos (pro Team mindestens zwei) dürfen für die gesamte Saison eingeschrieben werden, allerdings sind pro Rennwochenende zusätzlich zwei Wildcard-Starter möglich. Aktuelle Teams aus der WTCC und der internationalen TCR-Serie erhalten bei der Einschreibung, die am 15. Dezember startet, ein Vorrecht.
"Wir sind sehr stolz auf diese Vereinbarung, die den Geist der TCR vollkommen respektiert", sagt Lotti. "Durch die Verbindung mit einem erfahrenen Vermarkter wie Eurosport Events und das Prädikat der FIA erhält das vor drei Jahren geschaffene und seitdem rasant wachsenden TCR-Konzept die ultimative Anerkennung."
Der Rennkalender für die Saison 2018 steht noch nicht fest, soll laut Ribeiro mehrheitlich aus den bisherigen WTCC-Veranstaltungen bestehen.