Nach dem Ausfall von Dani Sordo ist Volkswagen der Herstellertitel der Rallye-Weltmeisterschaft nicht mehr zu nehmen - Sebastien Ogier übernimmt die Führung
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Bei der Rallye Spanien, dem vorletzten Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft 2013, überschlagen sich am Nachmittag des Schlusstages die Ereignisse. Der bisher Zweitplatzierte Dani Sordo (Citroen) schied bei seiner Heimrallye auf Podiumskurs liegend bei der vorletzten Wertungsprüfung (WP) nach einem Unfall aus. "Ich glaube, er hat sich überschlagen. Er ist aus dem Auto ausgestiegen und hat die anderen Fahrer gewarnt", berichtetet Thierry Neuville (Ford). Anderen Berichten zu Folge hat sich Sordo bei einem Einschlag die Radaufhängung beschädigt.
Das Aus von Sordo hat weitreichende Folgen, die Sebastien Ogier (Volkswagen) sofort erfasste: "Es tut mir leid für Dani, aber das bedeutet das wir Hersteller-Meister sind." Nachdem Sordo durch den Ausfall keine Punkte für die Herstellerwertung gewinnen wird, steht schon vor der letzten WP der Rallye Spanien fest, dass Citroen Volkswagen nicht mehr einholen kann. Die Niedersachsen sichern sich damit nach dem Gewinn der Fahrer- und Beifahrer-Meisterschaft durch Ogier und Julien Ingrassia auch den dritten Titel und feiern in ihrer ersten WRC-Saison einen totalen Triumph.
Auch der Sieg in Spanien wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an einen Volkswagen-Piloten gehen. Vor den abschließenden 35,68 Kilometer der WP "Terra Alta 2" mit ihrem gemischten Schotter- und Asphalt-Strecken übernahm Ogier mit zwei Bestzeiten am Sonntagmittag die Führung. Der Weltmeister geht mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden auf Teamkollege Jari-Matti Latvala in die letzte WP.
Allerdings muss der Finne um seine Zielankunft zittern, denn im Ziel der 14. WP schlugen Flammen unter der Motorhaube seine Polo R WRC empor. Die Streckenposten löschten den Brand in Sekundenschnelle und Latvala setzte seine Fahrt fort, doch aufgrund des laut Augenzeugen großen Feuers sind Folgeschäden nicht auszuschließen.
Durch auffrischenden Wind hatten sich die Sichtverhältnisse im Vergleich zum Vormittag etwas verbessert, der Staub hing nun nicht mehr so hartnäckig über der Strecke. Zudem waren die Straßen nach dem Durchgang am Morgen schon von losem Schotter befreit, sodass die Zeiten durch die Bank schneller waren.
Drittplatzierter ist nach dem Ausfall Sordos dessen Teamkollege Mikko Hirvonen. Bei einem Rückstand von 56,7 Sekunden auf Ogier geht es für den Finnen auf der Schlussprüfung nur noch darum, den Podiumsplatz gegen Neuville zu verteidigen, der allerdings 21,5 Sekunden Rückstand auf Hirvonen hat. Unglücklich verlief der Auftakt des Nachmittags auch für Skoda-Pilot Sepp Wiegand. Der Deutsche blieb auf Platz zwei der WRC2 liegen während WP 13 stehen und konnte seine Fahrt nicht fortsetzen.
Gesamtwertung nach WP 14 (Top 8):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 3:10:09.6 Stunden
02. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) + 1,5 Sekunden
03. Mikko Hirvonen (Citroen) + 56,7
04. Thierry Neuville (Ford) + 1:18,2 Minuten
05. Jewgeni Nowikow (Ford) + 1:43,6
06. Mads Östberg (Ford) + 2:17,3
07. Martin Prokop (Ford) + 4:17,8
08. Hayden Paddon (Ford) + 5:47,4