Sebastien Ogier übernimmt nach einem Fahrfehler von Bryan Bouffier die Führung bei der Rallye Monte Carlo - Robert Kubica nach Unfall ausgeschieden
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Sebastien Ogier (Volkswagen) hat nach der neunten Wertungsprüfung (WP) der Rallye Monte Carlo, dem Saisonauftakt der Rallye-Weltmeisterschaft 2014, die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Der Weltmeister profitierte dabei von einem Fahrfehler des bisher Führenden Bryan Bouffier, der von der Straße abkam und 47 Sekunden auf Ogier verlor, der bei der zweiten Durchfahrt des 49,03 Kilometer langen Abschnitts von Vitrolles nach Faye mit 29:14,1 Minuten die Bestzeit fuhr. Robert Kubica (Ford), der bisher auf Platz vier der Gesamtwertung lag, schied nach einem Unfall aus.
Sein Team M-Sport bestätigte, dass Kubica von der Straße abgekommen ist und die Rallye nicht fortsetzen kann. Der Pole und Beifahrer Maciej Szczepaniak sind jedoch unverletzt. Damit nimmt das vielversprechende Debüt des Ex-Formel-1-Piloten am Steuer des Ford Fiesta RS WRC ein vorzeitiges Ende. Auch die Ambitionen von Privat-Fahrer Bouffier, der zur Halbzeit der Rallye Monte Carlo souverän geführt hatte, erhielten nach seinem Ausrutscher einen Dämpfer.
"Ich habe mich gedreht und stand weit im Feld. Ich musste darauf warten, dass mich die Zuschauern herausschieben", erklärt der Franzose. In der Gesamtwertung hat Bouffier nun 11,2 Sekunden Rückstand auf Ogier. Doch auch der Volkswagen-Pilot musste einen brenzligen Moment überstehen. In einer Linkskurve geriet Ogiers Polo R WRC ins Schlingern und kam vom Asphalt ab, wobei die Felge des rechten Vorderrads leicht beschädigt wurde.
Hinter Ogier fuhren bei am Nachmittag heiterem Wetter, aber nach wie vor nassen und matschigen Straßen die beiden Norweger Mads Östberg (Citroen, + 22,8 Sekunden) und Andreas Mikkelsen (Volkswagen, + 31,3) bei der neunten WP die zweit- beziehungsweise drittschnellste Zeit. In der Gesamtwertung liegt hinter Ogier und Bouffier weiterhin Kris Meeke (Citroen, + 1:04,7 Minuten) auf Rang drei. Seinen hartnäckigen Verfolger Kubica ist der Nordire nun allerdings los.
Pech hatte Jari-Matti Latvala (Volkswagen), der wegen eines Reifenschadens über drei Minuten auf seinen Teamkollegen Ogier verlor. "Wir wurden in einer Rechtskurve weit herausgetragen. An der Einmündung einer Zufahrtsstraße haben wir eine Asphaltkante getroffen und uns dabei den Reifenschaden einfangen", berichtet Latvala.
Nach dem Reifenwechsel fiel Latvala hinter den nach ihm gestarteten Elfyn Evans (Ford) zurück, den der Finne aber bald wieder einholte. Evans erwies sich als fairer Sportsmann und ließ den schnelleren Latvala wieder passieren, was allerdings nicht im ersten Anlauf funktionierte. "Ich wollte ihn drei oder vier Mal vorbeilassen, aber er fuhr nicht vorbei. Viel Konfusion, ich habe eine Menge Zeit verloren", klagt der Youngster.
Gesamtwertung der Rallye Monte Carlo nach WP 9 (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 2:38:48,3 Stunden
02. Bryan Bouffier (Ford) + 11,2 Sekunden
03. Kris Meeke (Citroen) + 1:04,7 Minuten
04. Mads Östberg (Citroen) + 2:04,1
05. Elfyn Evans (Ford) + 4:36,0
06. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) + 5:01,7
07. Mikko Hirvonen (Ford) + 5:13,0
08. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) + 5:24,5
09. Jaroslav Melicharek (Ford) + 11:54,6
10. Mateo Gamba (Peugeot 207 S2000) + 14:32,2